Der größte Streit bricht oft zwischen Ehepaaren, guten Freunden oder in der eigenen Familie aus. Unter anderem kommt es vor, dass sich die Kinder heftig um das Erbe streiten. Das schmerzt und man fragt sich, wie es nur so weit kommen konnte.
David musste das miterleben. Die Stämme Israels, die Nachkommen der Brüder Jakobs, bekriegen sich gegenseitig!
Und es war ein langer Kampf zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids. David aber nahm immer mehr zu an Macht und das Haus Sauls nahm immer mehr ab.
Die Bibel. (LU84)
Ein Bürgerkrieg! Wie konnte es nur so weit kommen? Isch-Boschet ist König von Israel, David König von Juda. Beide bekriegen sich. Einen kleinen Einblick über die Grausamkeit und Brutalität des Bruderkrieges erleben wir als Joab, der General der Armee von Juda gegen den Rest der Stämme Israels unter der Führung Abners kämpft. Abner hatte die Idee, stellvertretend für einen verlustreichen Kampf, jeweils zwölf Stellvertreter gegeneinander antreten zu lassen. Wer gewinnt hat den gesamten Kampf gewonnen. Vorschlag angenommen (2,14-15). Das Kampfspiel beginnt. Und ein jeder ergriff den andern bei dem Kopf und stieß ihm sein Schwert in die Seite und sie fielen miteinander (2,16). Unentschieden! Was folgt ist ein sehr harter Kampf an diesem Tage (2,17).
David wunderte sich wahrscheinlich auch, wie es nur so weit kommen konnte. Er war immer bemüht, in Gottes Willen zu stehen. Er scheute jede kriegerische Auseinandersetzung, war lieber selbst auf der Flucht. Er wollte dem Königshaus Sauls nichts Böses tun. Er war immer an Deeskalation interessiert, weil er Saul als Gesalbten des HERRN sah (1 Sam 24,7.11). Er wollte Gott gehorsam sein.
Und doch war es jetzt so weit gekommen, dass Brüderstämme sich bekriegten. Es waren Abner und Israel, die gegen Juda kämpfen wollten, nicht andersherum (2,12). David war zur Verteidigung gezwungen (2,13). Aber weil er in allem nach Gott fragte (vgl. 2,1), war der Ausgang klar: David aber nahm immer mehr zu an Macht und das Haus Sauls nahm immer mehr ab.
Wir sollten in ähnlichen Situationen auch so reagieren: so viel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden (Röm 12,18). Wenn es trotzdem Streit und Kampf gibt, darf ich gewiss sein: Jesus ist an meiner Seite.