Politiker haben oft für alles eine Ausrede. Wenn etwas gut läuft, sind sie die Ersten, die es auf ihre eigene Fahne schreiben. Wenn etwas schlecht läuft, sind die anderen schuld.
Aber es ist einfach, mit dem Finger auf die anderen zu zeigen. Sind wir da so anders?
Saul sollte den Bann an den Amalekitern vollstrecken, weil sie den Durchzug des Volkes Israel verhindern wollten. Gott wollte, dass sie alle Menschen dieses Volkes umbringen sollten, dazu auch die Tiere. Saul und das Volk Israel waren erfolgreich. Sie besiegten die Amalekiter, aber sie verschonten den König Agag und das Beste vom Vieh. Das gefiel Gott gar nicht. (1 Sam 15,3-4.9-10).
Jetzt konfrontiert Samuel den König Saul, als Verantwortlichen für das gesamte Volk. Voller Überzeugung begrüßt ihn Saul mit den Worten: Ich habe des HERRN Wort erfüllt (15,13). Samuel sieht das ganz anders! Saul kommt mit einer typischen Ausrede daher:
Aber das Volk hat von der Beute genommen Schafe und Rinder, das Beste vom Gebannten, um es dem HERRN, deinem Gott, zu opfern in Gilgal.
Die Bibel. (LU84)
Das Volk ist schuld. Nicht er. Er hat des HERRN Wort erfüllt. Typisch. Den Sieg hat er sich auf die eigene Fahne geschrieben (15,12), für den Ungehorsam sind die anderen schuld!
Es ist dasselbe Muster, das Adam schon parat und angewandt hat: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß (1 Mose 3,12). Das ist nicht nur ein typisches Handlungsmodell von Politikern, sondern vom Menschen allgemein, von dir und mir. Mit dem Finger auf andere zeigen, das machen wir allzu gern.
Das ist der große Unterschied zu David. Er hat auch vieles falsch gemacht. Er hatte Ehebruch begangen und um das Ganze zu vertuschen, hat er auch noch den Ehemann der Frau umbringen lassen. Aber als er durch den Propheten Nathan mit seiner Sünde konfrontiert wurde (2 Sam 12,9), zeigt er nicht mit dem Finger auf andere, sondern er zeigt echte Reue: Ich habe gesündigt (12,13). Daraufhin schreibt er Psalm 51 (unbedingt lesen!).
Gott weiß, dass ich nicht perfekt und ohne Sünde bin. Aber er will keine Ausreden, sondern echte Reue. Dann ist er gern bereit, meine Sünde zu vergeben (1 Joh 1,9).