Eifersucht kennen wir alle. Man ist neidisch auf jemand anderen, weil er im Sport besser ist, in der Schule die besseren Noten bekommt, ihm alles zufliegt und gelingt. Da sieht die Freundin besser aus, ist bei anderen beliebter oder sie singt schöner. Eifersucht stinkt und zerstört einen selbst. Sie ist lebensbedrohlich, sie ist Eiter in den Gebeinen (Spr 6,34).
Wir sehen das an König Saul. Er war eifersüchtig auf David, der gut aussah, der sehr musikalisch war und der vor allem von den Frauen angehimmelt wurde, weil er so erfolgreich war. Ihm gelang einfach alles. Auch ahnte Saul, dass David derjenige sein könnte, den sich Gott an seiner Stelle als König ausgesucht hatte (1 Sam 13,14).
Da ergrimmte Saul sehr und das Wort missfiel ihm und er sprach: Sie haben David zehntausend gegeben und mir tausend; ihm wird noch das Königtum zufallen.
Die Bibel. (LU84)
Diese Eifersucht ist wie Eiter in den Gebeinen. Er versuchte mehrmals, David umzubringen (18,11; 19,1.10-11). Er war dadurch in der eigenen Familie isoliert, weil sie versuchte, seine Mordpläne zu verhindern (19,8-17; 20,35-42). Seine Gedanken und Zeit waren jahrelang davon bestimmt, David um die Ecke zu bringen (24,1-23; 26,1-25). Diese Eifersucht machte Saul kaputt. Sein Eifer wurde zur Sucht. Sie zerstörte ihn.
Eifersucht ist in unserer Welt an der Tagesordnung (Pred 4,4). Im Leben eines Christen sollte sie nicht da sein (Röm 13,13; 1 Kor 3,3; Gal 5,20). Es ist nicht die Jesus-Art, es entspricht nicht seinem Charakter. Deshalb sollte sie in meinem Leben auch nicht da sein. Und doch entdecke ich sie immer wieder in mir. Warum ist das so? Was kann ich dagegen tun?
Mein altes Ich, mein Ego, meine menschliche Natur, kämpft gegen den Heiligen Geist, gegen Jesus, an: Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, sodass ihr nicht tut, was ihr wollt (Gal 5,17). Ich muss ehrlich zu mir sein, und mit meinem Egoismus immer wieder zu Jesus kommen. Ich muss mich auf ihn ausrichten, ihn immer größer werden lassen. Dann wird der Egoismus, und damit auch die Eifersucht, kleiner. Das ist, was Johannes der Täufer gemeint hat: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen (Joh 3,30).