Das Ende des Tunnels ist erreicht. Das Buch Richter mit seinen schlimmen Ereignissen liegt hinter uns. Das Buch Rut mit seiner romantischen Liebesgeschichte ist da ein echter Lichtblick. Umso erstaunlicher, denn dieses Ereignis handelt mitten in der Zeit der Richter (Rut 1,1). Aber das Buch Rut ist weit mehr als ein positiver Einblick inmitten dieser schlimmen Zeit. Es ist gleichzeitig auch ein positiver Ausblick. Ein Blick ans Ende des Buches verrät das.
Ein Stammbaum (4,18-22) am Ende einer Liebesgeschichte! Schon diese Tatsache verrät, dass es hier um weit mehr als nur eine romantische Beziehung mit anschließender Eheschließung und Geburt eines Kindes geht. Es geht um einen Nachkommen.
Immer wieder haben wir im Buch Richter über das Fehlen eines Königs und der dadurch resultierenden Orientierungslosigkeit des Volkes gelesen (17,6; 18,1; 19,1; 21,25). Die Konsequenz war der geistliche und moralische Verfall der Nation. Da ist es schön zu sehen, dass Gott inmitten von Leid und Chaos alles im Griff hat und schon den nächsten Schritt plant. Er gibt seinen Plan der Errettung nicht auf, auch wenn der Großteil des Volkes diesen Plan aus dem Blick verloren hatte. Er wirkt durch diejenigen, die ihn als Gott in und über ihrem Leben haben.
So sagt Rut zu ihrer Schwiegermutter Naomi: dein Gott ist mein Gott (1,16). Rut war eine Moabiterin, also eine Ausländerin, aber sie glaubt an Gott und ist ihm in allem gehorsam. Sie lebt diese Gottesbeziehung selbst, wenn es für sie bedeutete, das Heimatland zu verlassen (1,17-19). Kann Gott durch solch eine Person wirken? Natürlich.
Sie lernt Boas kennen, der ebenfalls Gott fürchtet und seinen Geboten gehorsam ist. Sie heiraten und bekommen ein Kind, Obed. Obed ist der Opa von David! Gott gebraucht den Glauben von Rut und Boas, durch sie das Kommen des großen Königs Davids vorzubereiten.
Egal, wie die schlimm und gottlos die Zeit sein mag, egal, ob die anderen um mich herum ohne Gott leben, ich möchte mich an Jesus ausrichten, ihm die Leitung meines Lebens überlassen, an ihn glauben. Er ist mein Gott. Dann kann Gott durch mich wirken, mich zu seiner Ehre gebrauchen. Dann darf ich Teil seines großartigen Rettungsplanes für die Welt sein.