Die Zeit der Richter ist eine dunkle und grausame Zeit. Da tut es gut, Gottes gnädiges Handeln immer wieder zu sehen. Wenn Israel sein gottloses Verhalten erkannte und zu ihm umkehrte, hat Gott sie durch sogenannte Richter errettet. Richter waren lokale Anführer, die für einen bestimmten Zeitraum einen oder mehrere Stämme Israels vereinten und sie von ihren Unterdrückern befreiten. Debora war eine von ihnen.

Zu der Zeit war Richterin in Israel die Prophetin Debora, die Frau Lappidots.

Die Bibel. (LU84)

Das Volk tat wiederum, was dem HERRN missfiel (4,1). Mal wieder! Gott hat sie daraufhin in die Hand der Kanaaniter übergeben, die sie unterdrückten. Er machte ihnen so klar, dass ihnen die Abkehr von ihm nicht gut bekommen würde. (4,2). Nach 20 langen Jahren ist es dem Volk dann klar geworden, dass es nicht gut ist, Gott den Rücken zuzukehren. Sie schrien zum HERRN (4,3). Daraufhin sind sie von ihrem falschen Lebenswandel gegenüber Gott umgekehrt. Gott ist gerne bereit, ihnen zu vergeben. Er gebraucht Debora, um das Volk durch Barak, ihren Heerführer, von ihren Unterdrückern zu befreien (4,16). Anschließend hatten sie für 40 Jahre Ruhe und Frieden (5,31).

Dieser Sündenkreislauf begegnet uns immer wieder im Hauptteil (3,7-16,31) von Richter, sechs Mal. Außer Debora gebraucht Gott Otniel (3,8-11), Ehud (3,12-30), Gideon (6,1-8,28), Jeftah (10,17-12,7) und Simson (13,1-16,31), um die Israeliten zu retten. Es ist immer dasselbe Strickmuster: Ungehorsam, Unterdrückung, Umkehr, Errettung und Ruhe. Und dann geht es wieder von vorn los.

Ich kenne diesen Sündenkreislauf auch aus meinem eigenen Leben. Ich will nicht sündigen, will Gott nicht ungehorsam sein, und doch passiert es immer wieder. Meistens in einer Phase der Ruhe, wenn alles im Leben glattläuft. Man hat jetzt ja alles im Griff, wozu noch auf Gott hören. Und schon passiert’s! Die Sünde und der Ungehorsam gegenüber Gott sind da. Man ist frustriert und fragt sich, wie oft Gott einem noch gnädig sein und erneut vergeben wird.

Die Antwort lautet Immer! Wir dürfen jederzeit mit allen unseren Sünden zu Gott kommen. In Jesus hat Gott alle unsereSünden vergeben (Kol 2,13-14). Ich darf mir seiner Treue und Vergebung gewiss sein (1 Joh 1,9). Und weil ich aus dieser Vergebung lebe, darf ich sie anderen weitergeben (Mt 18,22).