Jetzt musst du stark sein. So bereiten wir oft einen Menschen vor, dem wir eine schlechte Nachricht zu überbringen haben oder den wir auf eine kommende schwierige Zeit vorbereiten müssen. Das Buch Richter und die damit verbundenen gut 300 Jahre sind so eine schwierige Zeit. Es ist wohl das düsterste Buch der Bibel. Es berichtet von einer sehr düstersten Zeit des Volkes Israel. Beim Lesen musst du stark sein!
Israel hat unter Josua das verheißene Land eingenommen und das eroberte Gebiet auf die einzelnen Stämme aufgeteilt. Jetzt gilt es, das neue Land in Besitz zu nehmen. In der wohl nicht chronologisch angeordneten Einleitung des Buches (Ri 1,1-3,6), erfahren wir über den Tod Josuas und der Generation, die viel mit Gott erlebt hatten (2,8-10). Wir hören davon, dass die einzelnen Stämme die fremden Nationen nicht aus ihrem Gebiet verdrängten (1,16.18-19.21.27-35), sondern sich sogar mit ihnen vermischten und deren Götter anbeteten (3,6). Und die Israeliten taten, was dem Herrn missfiel, und vergaßen den Herrn, ihren Gott, und dienten den Baalen und den Ascheren (3,7). Das war keine Ausnahme, sondern die Regel (2,11; 3,12; 4,1; 6,1; 10,6; 13,1). Wie konnte es nur so weit kommen?
Als auch alle, die zu der Zeit gelebt hatten, zu ihren Vätern versammelt waren, kam nach ihnen ein anderes Geschlecht auf, das den HERRN nicht kannte noch die Werke, die er an Israel getan hatte.
Die Bibel. (LU84)
Das andere Geschlecht wusste nichts von Gott und dessen große Taten. Aber warum? Man hatte ihnen nichts davon erzählt! Wie bitte? Die Eltern und Großeltern hatten doch so vieles mit Gott erlebt: die zehn Plagen in Ägypten, die Befreiung aus der Sklaverei, der Durchzug durchs Schilfmeer, die Vernichtung der Armee des Pharaos, die Versorgung in der Wüste mit Wasser, Manna und Wachteln, der Sieg über die Amalekiter, die Überquerung des Jordans, die Einnahme Jerichos und des gesamten verheißenen Landes und vieles mehr.
Das soll mir eine Warnung sein. Es ist einfach, sich über die scheinbar gottlose junge Generation unserer Zeit aufzuregen. Aber woran liegt das? Kann es sein, dass wir unseren Kindern und Jugendlichen das Christsein nicht mehr vorleben, ihnen nichts von Jesus und von seinem Handeln in unserem Leben und die in der Welt erzählen?