Manchmal erinnert mich eine Stimme an längst bekannte und vergebene Sünde. Kommt das von Gott? Erinnert er mich immer wieder daran, was ich schlechtes getan habe? David sieht das ganz anders.

So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Übertretungen von uns sein.

Die Bibel. (LU84)

Das Hebräische für Morgen kann man auch mit Sonnenaufgang oder Osten übersetzten. Im Osten geht morgens die Sonne auf. Ebenso kann man Abend mit Sonnenuntergang oder Westen übersetzen. Im Westen geht abends die Sonne unter. Die Revidierte Elberfelder-Übersetzung formuliert diesen Vers daher so: So fern der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Vergehen.

Wie weit ist der Osten vom Westen entfernt? Es gibt einen geografischen Nord- und Südpol. Die Entfernung kann man messen. Auch wenn diese mit über 20.000 km sehr weit ist, ist sie doch endlich. Anders mit Osten und Westen. Wenn ich in Frankfurt in ein Flugzeug steige und Richtung Westen fliege, komme ich zunächst nach Kanada, dann nach Russland und wieder nach Frankfurt. Aber ich bin im Westen immer noch nicht angekommen. Dann drehe ich halt erneut eine Runde. Aber ich werde den Westen nie erreichen, nur immer weiter Richtung Westen fliegen können. Die Entfernung zwischen Osten und Westen ist unendlich!

David sagt also in diesem Psalmvers, dass da, wo Gott vergibt, unsere Sünde unendlich weit von uns fern ist. Sie ist auch von Gott unendlich weit entfernt. Er erinnert uns nicht mehr daran. Bei ihm ist die Sünde vergeben und auch vergessen. Diese Stimme in uns, die uns immer wieder mit unserer Sünde konfrontiert und uns einreden will, dass wir deswegen gar nicht gut genug sind, kommt nicht von Gott. Sie kommt vom Teufel, dem, so wörtlich, Durcheinanderbringer. Sein größtes Ziel ist es, den Gläubigen von Gott wegzubringen und ihm einzureden, er sei nicht gut genug für Gott. Er klagt uns vor Gott an (Off 12,10); Jesus ist unser Verteidiger.

Das Neue Testament macht in 1 Johannes 1,9 sehr deutlich: „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ Das gilt auch für dich und die Sünde, die dich heute plagt. Bring sie zu Jesus!