Vor einigen Jahren war ich allein in den kanadischen Rocky Mountains unterwegs, als mich plötzlich ein Gewitter überraschte. Ich war an einer relativ exponierten Stelle, packte die Plane aus meinem Rucksack, breitete sie schnell über mich und meinen Rucksack aus und kauerte mich darunter zusammen. Mir blieb nichts anderes über, als zu warten und zu beten, dass der Blitz sich nicht mich aussucht. Ich hätte mir so gewünscht, irgendwo in Sicherheit zu sein und nicht mitten am Berg.

Gut, wenn wir auch eine Sicherheit im Leben haben, die wie eine Mutter, die ihren Arm um ihr Kind breitet, uns Geborgenheit und Schutz bietet. Der Psalmist findet genau das in Gott.

Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild.

Die Bibel. (LU84)

Bei Zuflucht kommt mir ein Haus mit diesem Namen im Schwarzwald in den Sinn, das einst gebaut wurde, um den Hirten und Waldarbeitern Schutz zu bieten. Der dortige Hüttenwirt hatte auch vier Händlern das Leben gerettet und ihnen Schutz vor einem Schneesturm in der Hütte gegeben. Im Laufe der Jahre war diese Hütte immer wieder ein Rettungs- und ein Zufluchtsort für verirrte oder verletzte Menschen.

Hier wird das Bild von einem jungen, hilflosen Vogel gebraucht, der Schutz und Geborgenheit unter dem viel größeren Flügel des Muttervogels sucht und findet. Im deutschen Wort Zuflucht steckt ja die Idee zu etwas zu fliehen. In meiner Hilflosigkeit, Verzweiflung und Not fliehe ich zu Gott. Wie kann ich das machen?

Das Neue Testament gibt uns einen Lösungsvorschlag: Matthäus 23,37-38 sagt „Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten …! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!“ Gott hat ihnen Schutz geben wollen, indem er ihnen Propheten schickte, die immer wieder diese Botschaft hatten: Tut Buße! Kehrt um und vertraut auf Gott. Wir finden also Schutz und Sicherheit bei ihm, wenn wir seinen Worten zuhören, umkehren und an ihn glauben.

In Jesus sehen wir das lebendige Wort, die Wahrheit und er hat uns durch seinen Tod überhaupt Umkehr ermöglicht. Jetzt darf ich vertrauensvoll unter seinen Flügeln Zuflucht finden. Ich darf zu ihm fliehen.