Manchmal rennen wir mit dem Kopf durch die Wand. Wir sind stur, setzen unseren eigenen Willen durch. Natürlich tun wir uns dabei weh, denn mit dem Kopf durch die Wand rennen tut weh! Anstatt von dieser dummen Verbohrtheit zu lernen, machen wir es bei der nächsten Gelegenheit wieder. Hauptsache: Ich habe recht! Koste es, was es wolle.
Die Bibel nennt das je nach Übersetzung Verstocktheit, Starrsinn, Hartherzigkeit oder Starrköpfigkeit. Gott redet so im Alten Testament von seinem eigenen Volk.
So hab ich sie dahingegeben in die Verstocktheit ihres Herzens, dass sie wandeln nach eigenem Rat.
Die Bibel. (LU84)
Gott tut das weh. Ihm gefällt das nicht, aber manchmal lässt er seinen Leuten ihren eigenen Willen. Die Israeliten zeigten ihre Verstocktheit: sie kehrten Gott den Rücken zu (Jer 7,24). Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn sich zwei Menschen demonstrativ den Rücken zukehren! Das hat Israel mit Gott gemacht. Sie sind Gott los, gottlos geworden. Sie haben sich Gott gegenüber die Ohren zugehalten und sind lieber fremden Götzen gefolgt (Jer 9,13; 11,8). Wohin es führte, haben sie schmerzhaft in der Zeit der Richter erlebt, als jeder tat, was ihn recht dünkte (Ri 17,6; 21,25). Das Buch Richter, eines der düstersten Bücher der Bibel in einer düsteren Zeit!
Wir leben in einer vergleichbaren Zeit, in der jeder das macht, wozu er gerade Lust hat. Paulus fasst das in Römer 1,24-25 gut zusammen. Er schreibt: „Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass ihre Leiber durch sie selbst geschändet werden, sie, die Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen.“ Die Konsequenzen, die er erwähnt, beschreiben unsere Welt hervorragend (81,26-32).
Ich kann die Welt nicht ändern, aber ich kann mich ändern. Ich will mich immer wieder von ihm abhängig machen, nicht wandeln nach eigenem Rat. Wie mache ich das? Indem ich andere frage, die mich gut kennen, mein Bestes wollen und vor allem nach Gottes Weisheit fragen. Sie sind sich hoffentlich nicht zu schade, mir die Wahrheit zu sagen, auch wenn ich diese nicht hören will. Hast du solche Freunde? Wenn nicht, dann bete dafür, dass Gott dir welche schenkt.