Da werde ich schon neidisch, wenn ich die Häuser sehe, in denen manche wohnen oder wenn ich die Autos sehe, die manche fahren. Es gibt vieles, worauf man neidisch sein kann: Klamotten, Urlaube, Bekanntheit, Macht, Einkommen. Und manchmal stecken Leute dahinter, die sich weder liebenswert, demütig, spendabel, dankbar noch bescheiden präsentieren. Ganz im Gegenteil: Sie sind stolz, boshaft, rücksichtslos, verschwenderisch, und spotten über andere. Aus ihrem Mund kommt viel Müll und man fragt sich, wie sie es zu so großem Reichtum gebracht haben. Bei manchen weiß man aber schon, dass sie auf Kosten anderer leben. Sie halten andere klein damit sie immer größer werden.

Damit hat auch Asaf zu kämpfen. Er versteht es nicht, dass Gott es zulässt, dass manche Gottlose auf Kosten anderer, rücksichtslos und stolz in Saus und Braus leben und andere, die Gott von Herzen lieben und dienen, in Armut, Leiden und Sorgen leben müssen. In Psalm 73,2-14 beschreibt er seinen Frust und in Vers 16 geht er der Frage nach dem Warum nach. Er kann es nicht verstehen und ergründen:

bis ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende.

Die Bibel. (LU84)

Das ist der Wendepunkt weg vom Neid in der Welt (73,3) hin zur Freude bei Gott (73,28), er ging in das Heiligtum Gottes, den Tempel, dort, wo Gott wohnt, in seine Gegenwart. In der Gegenwart Gottes erfahren wir seine Güte, Liebe, Treue, Gerechtigkeit etc. und wir bekommen einen neuen Blick auf viele Ungerechtigkeiten unserer Welt. Was ist sein veränderter Blick? Gott zeigt ihm, wie es mit den Gottlosen endet. „Ja, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund und stürzest sie zu Boden. Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken.“ (73,18-19). Wer möchte da noch tauschen?

Aber Asaf kommt auch weg vom Schauen auf die anderen hin zum Schauen auf seine Beziehung mit Gott. Er erkennt, dass Gott ihn treu hält und führt, dass er ewige Gemeinschaft mit Gott hat und dass die Beziehung mit Gott ihm das wichtigste ist (73,4-25). In allem Leiden und Schwerem weiß er sich im Trost Gottes geborgen (73,26).

Ich will mir heute bewusst Zeit nehmen, um in das Heiligtum Gottes, in seine Gegenwart zu gehen.