Welche Glaubensvorbilder habe ich? Es ist gut, ein gutes Vorbild im Glauben zu haben; jemanden, der Christus nachfolgt (1. Kor 11,1). Dabei dürfen wir aber nicht denken, dass dieses Gut finden eines Vorbilds uns selbst rettet. Diesem Traditionsdenken sind die Juden damals aufgesessen. Sie haben gedacht, dass Gott sie automatisch verschonen würde, da es in ihrer Geschichte tolle Vorbilder gab. Gott schiebt diesem Denken einen Riegel vor, indem er sagt,

und wenn dann diese drei Männer im Lande wären, Noah, Daniel und Hiob, so würden sie durch ihre Gerechtigkeit allein ihr Leben retten, spricht Gott der Herr.

Die Bibel. (LU84)

Es gibt keinen Automatismus, nur weil einer meiner Vorfahren seinen Glauben an Jesus gelebt hat. Wenn ich in einem Elternhaus aufgewachsen bin, wo die Eltern an Jesus glauben, bin ich nicht automatisch gerecht vor Gott. Gerechtigkeit kommt allein aus dem persönlichen, eigenen Glauben an Jesus (Joh 11,25-26; Röm 1,17). 

Diese drei Personen waren offensichtlich im Judentum Vorbilder der Gerechtigkeit. Noah war gerecht (2 Petr 2,5; Heb 11,7). Hiob hielt sich nicht nur selbst für gerecht (Hiob 32,1), sondern Gott selbst sagt es (Hiob 1,8). Und Daniel? Es wird sich wohl nicht um den Propheten Daniel handeln, den wir aus der Bibel kennen, denn er war ein Zeitgenosse Hesekiels und dadurch noch nicht allen Juden als Vorbild der Gerechtigkeit bekannt. Außerdem wird Daniel im Hebräischen anders geschrieben. Im Deutschen würde es Danel heißen. Aber es muss sich um jemand gehandelt haben, der im Judentum als Vorbild der Gerechtigkeit galt.

Nur weil ich Luther gut finde, Enkel eines Pfarrers und Sohn gläubiger Eltern bin, heißt das noch lange nicht, dass ich gerettet bin. Es kommt auf mich an. Gott hat in Jesus alles vorbereitet. Er hat in ihm die Möglichkeit geschaffen, dass ich durch ihn gerecht gemacht werde (Eph 1,3-7). Ich darf es im Glauben annehmen (Joh 3,16; Eph 1,13) oder im Unglauben ablehnen (Joh 8,24). Die Entscheidung liegt allein bei mir. Ich kann niemand anderen für diese persönliche Entscheidung verantwortlich machen. Ich habe keine Ausreden. Ich kann auch nicht sagen: Ich habe nichts davon gewusst, dass ich mich entscheiden muss

Spätestens jetzt hast du es gelesen! Du weißt es. Die Entscheidung liegt jetzt bei dir (Joh 3,36).