Die Herrlichkeit Gottes ist ein durchgängiges Thema im Plan Gottes mit dieser Welt und damit auch in der Bibel. Schon in 4 Mose 14,21 sagt Gott: Aber so wahr ich lebe und alle Welt der Herrlichkeit des Herrn voll werden soll. Das ist ganz offensichtlich sein Plan, die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit, mit seinem wunderbaren Charakter zu füllen, selbst präsent zu sein. Das zieht sich durch bis ans Ende der Bibel: Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm (Offb 21,23). Ein wichtiges Merkmal der Neuschöpfung Gottes in der Ewigkeit ist die Gegenwart Gottes und Jesu in ihrer Herrlichkeit.
Als Salomo den ersten Tempel einweiht, sehen wir dasselbe: Als aber die Priester aus dem Heiligen gingen, erfüllte die Wolke das Haus des Herrn, sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn (1 Kön 8,10-11). Und hier in Hesekiels Vision vom neuen Tempel erleben wir es auch.
Und die Herrlichkeit des HERRN erhob sich von dem Cherub zur Schwelle des Hauses, und das Haus wurde erfüllt mit der Wolke und der Vorhof mit dem Glanz der Herrlichkeit des HERRN.
Die Bibel. (LU84)
Denken wir einen Schritt weiter? Was wird im Neuen Testament mit Tempel bezeichnet? 1. Jesus (Joh 2,19-21) 2. die Gemeinde (1 Kor 3,16-17) und 3. jeder Christ (1 Kor 6,19). Das heißt, dass sich Gottes Herrlichkeit durch die Präsenz Jesu in der Gemeinde und den an Jesus Gläubigen zeigt.
Dieser Wahrheit muss und darf ich mir mal wieder neu bewusst werden. Soviel zum Thema Identität, Selbstwert und Selbstannahme. Wenn ich an Jesus glaube und auf ihn schaue, dann weiß ich, wer ich bin (ein Kind Gottes, Joh 1,12), was ich wert bin (er hat seinen geliebten Sohn Jesus für mich aufgegeben, Röm 5,8) und ich weiß, dass ich von Gott höchstpersönlich geliebt bin (Joh 3,16). Und dieser Jesus lebt in mir und will seine Herrlichkeit durch mein Leben zum Ausdruck bringen. Und wenn ich das nächste Mal abfällig über meine eigene Gemeinde schimpfe, dann darf ich mir 1 Kor 3,16-17 wieder vor Augen führen.