Sommer ist Erntezeit. Das habe ich vor einigen Jahren eindrücklich erlebt, als ich um Mitternacht herum noch einen Spaziergang machte. Ich war auf Feldwegen unterwegs, aber ich hatte den Eindruck, dass ich auf einer viel befahrenen Straße war. Mähdrescher und zahlreiche Traktoren mit großen Anhängern waren eifrig unterwegs. Es war Erntezeit und ein Wetterumschwung war im Anmarsch. Jeder wollte das reife Getreide noch rechtzeitig einholen.

Jesus vergleicht das mit den Menschen, die reif sind für die Ernte (Mt 9,37). Was meint er damit? Die Menschen sehnen sich nach Lebenssinn und Orientierung. Sie suchen dies in verschiedensten Dingen und Personen, aber finden es nicht. Sind irren hilflos, orientierungslos und zerstreut umher, wie eine Schafherde ohne Hirten (9,36). Sie sind reif für die Wahrheit und fragen sich: Wo komme ich her? Warum bin ich hier? Wo gehe ich hin? 

Jesus ist die Antwort auf alle diese lebenswichtigen Fragen des Menschen, er ist die Wahrheit (Joh 1,14; 14,6). Aber wer verkündigt diese Botschaft? Es sind nur wenige, die die Ernte einholen. Jesus sagt zu seinen Jüngern:

Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.

Die Bibel. (LU84)

Viele brauchen die Frohe Botschaft. Jesus meint hier zunächst das Volk Israel (10,5-6), aber er hat natürlich auch die ganze Welt im Blick (28,19). Er sagt zunächst zu den Jüngern: bittet. Sie sollen beten, dass Gott Menschen es aufs Herz legt, dass sie gehen und den Menschen die Frohe Botschaft bringen. Ich bin ein Jünger, ein Nachfolger Jesu. Deshalb gilt das auch mir. Wie oft bete ich: Herr, sende gerettete Menschen zu den verlorenen Menschen? Vielleicht sollte ich heute, noch besser jetzt, damit anfangen. Bete für Israel, für Deutschland, für die ganze Welt, dass Menschen bereit sind zu gehen und das Evangelium zu verkündigen. Hör jetzt auf weiterzulesen, und bete erst!

Du hast das gemacht? Gut. Die Jünger Jesu dachten vielleicht wie du, dass das einfach ist. Beten, das geht. Vielleicht sogar regelmäßig beten, dass Gott Arbeiter in seine Ernte sende. Aber Vorsicht, beten ist gefährlich! Nicht nur, dass Gott deine Gebete erhört (7,7), sondern es kann gut sein, dass Gott dein Gebet so erhört, wie er es bei seinen Jüngern tat (10,1.5). Er sendet DICH!