Hatte Pharao eine Chance bei Gott? War er seinem Plan nicht hilflos ausgesetzt? Gott hatte es Mose doch schon im Voraus gesagt.

Aber ich will das Herz des Pharao verhärten und viele Zeichen und Wunder tun in Ägyptenland.

Die Bibel. (LU84)

Schon am brennenden Dornbusch hatte ihm Gott das angekündigt: Ich aber will sein Herz verstocken (4,21). Wenn wir den Zusammenhang und alle Verse betrachten, die verstocken oder verhärten in irgendeiner Form beinhalten, wird vieles klarer. Auffällig ist, dass bei den ersten fünf Plagen, auch beim ersten Auftreten des Moses, der Pharao sein Herz verstockte (7,13-14.22; 8,11.15.28; 9,7). Erst bei der sechsten Plage verändert sich etwas: Aber der Herr verstockte das Herz des Pharaos (9,12). Bei der siebten Plage finden wir beides, der Pharao, der sein Herz verstockt, und Gott, der das Herz des Pharaos verstockt (9,34.35; 10,1). Ab der achten Plage und beim anschließenden Auszug aus Ägypten ist es dann ausschließlich Gott, der das Herz des Pharaos verstockt (10,20.27; 11,10; 14.4.8). Das heißt, am Anfang war Pharao der Aktive. Er hat sich so entschieden und so gehandelt. Später dreht Gott den Spieß um. Jetzt ist er der Handelnde, Pharao muss das tun, was Gott beschließt. Es scheint, dass Gott dem Pharao durchaus die Möglichkeit gibt, sich ihm und seinem Plan unterzuordnen, aber nach mehreren Chancen gibt es dann den point of no return. Die Ankündigung Gottes (4,21; 7,3) war also das Vorausblicken, auf das wie Pharao handeln wird, nicht dessen Vorverurteilung.

Das scheint auch mit der Lehre des Neuen Testaments übereinzustimmen. Nachdem die Menschen die Schöpfung statt den Schöpfer angebetet haben und das auch nicht lassen wollen, gibt Gott sie dahin (Röm 1,18-26). Der point of no return ist erreicht, Gott gibt ihnen ihren Willen. Sie wollten Gott los sein, jetzt sind sie Gott los! Sie leben gottlos. Das ist unsere Welt ohne Gott.

Wenn der Einzelne sich Gott nicht unterordnen will, gibt es mit dem Tod diesen point of no return. Bis dahin gilt Gottes Versprechen: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen (Joh 5,24). Glaubst du an Jesus?