Gott denkt an alles! Das ist nicht verwunderlich, da er Gott ist. Aber es ist doch immer wieder genial zu sehen, wie Gott plant, versorgt, lenkt und tatsächlich schon im Voraus an alles denkt.

So sage nun zu dem Volk, dass ein jeder sich von seinem Nachbarn und eine jede von ihrer Nachbarin silbernes und goldenes Geschmeide geben lasse.

Die Bibel. (LU84)

Das Volk Israel ist noch nicht einmal aus Ägypten ausgezogen, da denkt Gott schon voraus. Die Israeliten sollen zu ihren ägyptischen Nachbarn gehen und sich reich beschenken lassen. Das an sich ist schon erstaunlich. Wer würde so etwas tun? Bei Gott ist alles möglich. Der Herr verschaffte dem Volk Gunst bei den Ägyptern (11,4). Sie bekommen tatsächlich, was sie wollen.

Aber warum gibt Gott ihnen diese Anweisung? Will er, dass die Israeliten gut gekleidet und geschmückt auf die Wüstenwanderung gehen? Will er, dass sie unterwegs Tauschmittel haben, um sich versorgen zu können? Die Antwort dazu finden wir wesentlich später. Als Bezalel und Oholiab später mit dem Bau der Stiftshütte (eine Art mobiler Tempel) beauftragt wurden, benötigten sie neben Holz natürlich viele andere Materialien, vor allem edle Stoffe, Silber und Gold. Die Menschen sollen freiwillig Gaben für den Bau der Stiftshütte bringen, was sie auch tun (35,4-24.29). Es soll also für Gott sein, dass seine Herrlichkeit, Heiligkeit und sein ganzes Wesen auch in der äußerlichen Pracht der Stiftshütte zum Ausdruck kommen.

Eines Tages kamen die Bauarbeiter, Handwerker und Künstler zu Mose und sagten: Das Volk bringt zu viel, mehr, als zum Dienst dieses Werkes nötig ist, das der Herr zu machen geboten hat (36,5). Ein echtes Luxusproblem. Ich habe zum Beispiel noch von keinem Staat gehört, der behauptet hat, er bekäme zu viele Steuern! Aber so ist Gott. Er schenkt dem Volk im Überfluss. Sie können einen Teil für sich behalten und genießen. Sie haben ihre Gaben zuerst Gott gegeben. Gott freut das und beschenkt die Menschen im Gegenzug.

Im Neuen Testament bedeutet das nicht, dass Gott uns mit materiellem Segen übergießt, auch wenn er uns in allen Lebenslagen treu versorgt (Mt 6,33). Wir werden dagegen mit der ganzen Gottesfülle, der Fülle Christi beschenkt (Eph 3,19; 4,13; Kol 2,9-10). Das ist mehr als genug!