Wir fühlen uns als ein kleines Rädchen. Wir sind so klein, so unwichtig, können in der Welt scheinbar nichts bewegen. So musste sich auch Mose gefühlt haben. Er hatte einen schlechten Start ins Leben. Ihm drohte die Ermordung durch den Pharao (Ex 1,22). Ja, er machte danach Karriere am ägyptischen Königshof, hatte vierzig Jahre lang das beste Essen, die besten Klamotten und die beste Bildung (Ex 2,10). Aber mit vierzig Jahren nahm er Gottes Plan selbst in die Hand. Keine gute Idee! Er erschlug einen ägyptischen Aufseher und musste daraufhin für vierzig Jahre in die Wüste fliehen, wo er die Schafe seines Schwiegervaters hütete (Ex 2,11-14; 3,1). Mit achtzig Jahren hatte er sein Leben an die Wand gefahren. Er war ein Nichts, nur ein Schafhirte in der Wüste. 

Aber Gott sah ihn und hatte Großes mit ihm vor: geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst (Ex 3,10). Wie würde Mose darauf reagieren?

Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten?

Die Bibel. (LU84)

Wer bin ich schon? Ich habe es vermasselt. Mit dieser Vergangenheit kann mich Gott nicht gebrauchen. Wenn du wüsstest, was ich manchmal denke. Ich bin nicht so begabt wie jener. Ich kann das nicht. Das sind nur einige der Bedenken, die wir Gott auf seine Zusagen entgegenbringen. Das war auch die Reaktion Moses, als Gott ihm sagte, dass er ihn gebrauchen will, um die Israeliten von der ägyptischen Sklaverei zu befreien. Sie werden mir nicht glauben und nicht auf mich hören (Ex 4,1). Ich hab eine schwere Sprache und eine schwere Zunge (Ex 4,10). Sein Fazit: Mein Herr, sende, wen du senden willst (Ex 4,13). Aber nicht mich!

Manche unserer Bedenken mögen aus unserer Sicht ja berechtigt sein, aber Gott ist größer als unsere Unfähigkeit. Er kann. Er kann aus mir eine neue Kreatur machen (2 Kor 5,17), er kann mich mit Dingen und Fähigkeiten begaben, die ich mir nie erträumt hätte (1 Kor 12,7-11). Bei ihm ist alles möglich (Mt 19,26). Es kommt demnach gar nicht auf meine Fähigkeiten an, sondern auf meine Bereitschaft, mein Leben ihm zur Verfügung zu stellen. Bin ich bereit dazu?