Zephanja wirkte unter König Josia von Juda. Wahrscheinlich prophezeite er vor Josias Reformen (2 Kön 22,1-23,25) und solange Assyrien noch eine echte Bedrohung war, also zwischen 640-627 v. Chr. Gott hat die Zerstörung Jerusalems schon beschlossen (3,1), aber er verheißt der Stadt und dem Volk auch Erlösung. Nicht jetzt, sondern dann aber (3,9). Gemeint ist ferne Zukunft.
Ich will in dir übrig lassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des HERRN Namen trauen.
Die Bibel. (LU84)
Der erste Teil des Verses hört sich etwas negativ an. Ja, Gott verspricht, einen Rest übrigzulassen, aber es handelt sich um ein armes und geringes Volk. Die meisten deutschen Übersetzungen verwenden auch das Wort demütig (REB, SLT, NeÜ, Menge und andere). Es ist ein kleiner Rest, aber dieser Rest hat aus der Vergangenheit der Überheblichkeit, des Stolzes und der Unabhängigkeit von Gott, gelernt. Sie werden in ihrer Schwachheit auf des HERRN Namen trauen.
Demut bedeutet im Griechischen niedrig denken. Wenn man die geografische Lage veranschaulichen möchte, dann ist es, als würde man im Tal stehen und die mächtigen Berge betrachten. Uns wird unsere Kleinheit plötzlich ganz bewusst. Auf der anderen Seite wird uns die Größe Gottes deutlich vor Augen geführt. Unsere Abhängigkeit von Gott, von Jesus, wird erkennbar.
Das Volk Israel wird ganz auf den HERRN vertrauen, weil sie wissen, dass sie arm und gering sind. Sie sind hilflos ohne Gottes Hilfe. Sie sind ganz auf ihn angewiesen.
Uns wird das leider immer erst dann bewusst, wenn wir in Krisen stecken, uns nicht mehr selbst befreien können, keine Hoffnung mehr haben. Das kann Krieg, Umweltkatastrophen oder eine Pandemie sein. Plötzlich bemerken wir, dass wir gar nichts im Griff haben. Das kann aber auch ein persönliches Drama sein, ein zerrüttetes Verhältnis, die persönliche finanzielle Lage oder eine unheilbare Krankheit. Leider schaffen die wenigsten dann die Umkehr. Man meint, die Suppe, die man sich selbst eingebrockt hat, jetzt auch auslöffeln zu müssen.
Und doch wartet Jesus mit offenen Armen auf unsere Umkehr, dass wir uns demütigen und ab jetzt ganz auf ihn vertrauen. Es ist nicht zu spät! Was hält mich davon ab, jetzt mein Leben und meine Zukunft Jesus anzuvertrauen? Ist es mein Stolz? Übrigens, das Gegenteil von Demut.