Ich war auf dem Tempelberg in Jerusalem, als unser Pfarrer unsere Reisegruppe darauf hinwies, dass dieser Ort auch Morija heißt. 

Und Salomo fing an, das Haus des HERRN zu bauen in Jerusalem auf dem Berge Morija, wo der HERR seinem Vater David erschienen war, an der Stätte, die David auf der Tenne Araunas, des Jebusiters, zubereitet hatte.

Die Bibel. (LU84)

Dort, wo heute der Felsendom der Muslime steht, errichtete einst Salomo den Tempel, auf ebendiesem Berge Morija. Was ich bis zu dem Zeitpunkt nicht gewusst hatte und ich erstmals von meinem Pfarrer hörte, ist, dass Morija an einer einzigen weiteren Stelle in der Bibel vorkommt. Es ist die Geschichte, als Gott Abraham Folgendes gebietet: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde (1 Mose 22,2). Es handelte sich wahrscheinlich genau um diesen Berg, wo Salomo den Tempel erbauen sollte. Aber was ist so sensationell daran?

Abraham hatte damals seinem Sohn Isaak geantwortet, als dieser ihn fragte, wo das Brandopfer sei: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer (1 Mose 22,8). Wir können den Ausgang der Geschichte in 1 Mose 22,13 nachlesen. Daraufhin nannte Abraham diesen Ort Gott Der HERR sieht (LUT) oder Der HERR wird ersehen (ELB) (1 Mose 22,14).

Genau das ist 1000 Jahre später geschehen, als Gott dem David den genauen Ort offenbarte, wo zukünftig der Tempel stehen sollte. Der HERR hat ersehen! Das ist der Ort, an dem das Volk Vergebung der Sünden und durch einen Stellvertreter, den Hohenpriester, einmal im Jahr ganz enge Gemeinschaft mit Gott erleben konnte. Aber das war auch nur ein Bild.

Noch einmal 1000 Jahre später hat Gott in Jesus, unserem stellvertretenden Hohepriester, ein einmaliges Opfer erbracht, das uns nicht nur dauerhafte Vergebung der Sünde, sondern auch ewige Gemeinschaft mit Gott ermöglicht (Heb 7,27; 9,7.11.14.25-26; 10,10.14). Als Jesus vor den Toren Jerusalems starb, ist der Vorhang im Tempel in zwei Stücke von oben an bis unten aus zerrissen (Mt 27,51). Das ist der Vorhang zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten, der den Menschen von Gott trennte. Jetzt ist der Weg frei! Sensationell!