Ich esse gerne! Ich liebe es, gut und viel zu essen. Und ich bin so dankbar, dass ich als Jesus-Nachfolger keine Essvorschriften habe.

Ihr sagt: »Ich darf alles!« – Aber das heißt doch nicht, dass auch alles gut für euch ist. Ihr sagt: »Ich darf alles!« – Aber das bedeutet doch nicht, dass euch irgendetwas beherrschen soll.

Die Bibel. (BB)

Generell gilt: Ja, ich darf alles essen. Jetzt kommt das aber. Das Essen darf mich nicht beherrschen, wörtlich Vollmacht, Autorität oder Kontrolle über mich haben. Jesus hat Vollmacht, Autorität und Kontrolle über mich, sonst nichts und niemand. Dies gilt selbstverständlich für alle Bereiche meines Lebens. Gleich im Anschluss erwähnt Paulus unter anderem falsch gelebte Sexualität.

Hier wird eben das Essen erwähnt. Der Jude darf bestimmte Dinge nicht essen, weil er denkt, dadurch gerecht vor Gott zu werden und Gott gefällig zu leben. Davon hat uns Jesus frei gemacht (Mk 7,19). In der heidnischen Welt von Korinth gab es Fleisch, das zuvor irgendwelchen Götzen geweiht wurde. Auf dem Markt, wo es anschließend verkauft wurde, konnte man das aber nicht mehr erkennen. Darf ich als Christ dann Fleisch essen, obwohl es vielleicht zuvor Götzen geweiht war? Paulus gibt ein klares Jein! Generell Ja, aber wenn es für meinen Mitchristen ein Problem ist, sein Gewissen belasten würde, dann verzichte ich in seiner Gegenwart darauf (1 Kor 8,4-13).

Essen soll und darf mich nicht kontrollieren, keine Macht über mich haben. Was ist aber mit Menschen, die an einer Essstörung leiden? Ein sehr schwieriges Thema, vor allem für jemanden, der davon nicht betroffen ist und auch kein Arzt oder Experte ist. Ich kann nur als Theologe und Bibelleser antworten. Essen soll mich nicht kontrollieren, keine Macht über mich haben.

Aber was tun, wenn Essen als Christ trotzdem Macht über dich hat? Suche Hilfe bei einem Arzt und (nicht oder) suche Hilfe beim besten Arzt, den wir überhaupt haben können. Jesus wird an mehreren Stellen Heiland genannt (z. B. Lk 2,11.30; Joh 4,42; Apg 13,23), und er sieht sich selbst als Arzt (Mk 9,12). Er kann alles heilen, ihm ist nichts unmöglich (Mk 10,37; Lk 1,37). Sag ihm deine Not, schau auf ihn, bete zu ihm, flehe ihn an. Er möchte dir helfen.