Wie gehen wir in der Gemeinde mit anderen um, die einen Lebensstil praktizieren, der Jesus nicht ehrt? Sagen wir etwas oder schweigen wir lieber? Paulus gibt dazu Antworten:

Tatsächlich habe ich euch geschrieben: Haltet euch fern von jedem, der sich Bruder nennt, aber eine verbotene sexuelle Beziehung hat. Das gilt genauso, wenn jemand habgierig ist, Götzen dient, andere verleumdet, übermäßig trinkt oder andere beraubt. Mit so jemandem sollt ihr auch nicht zusammen essen.

Die Bibel. (BB)

Das sind harte Worte, aber es sind Worte, die in Liebe zu Jesus, in Liebe zum Nächsten und in Liebe zur Gemeinde gesprochen sind. Es geht hier nicht um menschliche Liebe, die bequem ist, die um der Liebe willen nichts anspricht, die einfach Dinge unter den Teppich kehrt. Im Namen der Toleranz wird in der Gemeinde so vieles geduldet.

Paulus tickt da ganz anders. Er widerspricht Jesu Handeln nicht, der mit Zöllner und Sündern aß (Mt 9,10). Es waren Nichtchristen, die Jesus erreichen und zum Glauben gewinnen wollte. Paulus spricht gezielt den Umgang innerhalb der Gemeinde an, er verbietet nicht die Gemeinschaft mit Nichtchristen (1 Kor 5,9-10).

Ein klares Nein ist von der Gemeinde gefordert, wenn ein Christ einen Lebensstil praktiziert, der Jesus und der biblischen Lehre widerspricht. Es geht hier nicht um eine einzelne Sünde, sondern um einen Lebensstil, einer ausgelebten Einstellung oder Haltung, die der biblischen Lehre widerspricht. Wenn jemand außereheliche sexuelle Beziehungen pflegt, habgierig ist, andere Götzen anbetet, andere in den Dreck zieht, seinen Frust regelmäßig im Rausch ersäuft oder andere bestiehlt, der soll aus der christlichen Gemeinschaft ausgeschlossen werden (1 Kor 5,11.13).

Da sollen, stärker noch, müssen wir als Gemeinde etwas sagen. Schweigen wäre falsch und somit Sünde. Es geht nicht darum, sich über den anderen zu erheben, wir leben doch alle aus der Vergebung. Aber wo jemand sich bewusst einem Lebensstil verschreibt, der den anderen in der Gemeinde, der Gemeinde als Leib Jesu und damit Jesus selbstschadet, kann er nicht ein Teil der Gemeinde bleiben.

Wir tun das übrigens auch aus Liebe dem anderen gegenüber, der einen solchen Lebensstil praktiziert, denn er schadet sich auch selbst. Wir signalisieren dem anderen, dass er in Sünde lebt, und wollen seine Umkehr (2 Thess 3,14).