Christsein heißt nicht automatisch, dass ab jetzt alles einfacher wird. Ganz im Gegenteil. Zum einen streitet der Heilige Geist gegen unseren eigenen egoistischen Geist (Gal 5,17). Dann kämpft auch Satan mit Versuchungen gegen uns. Er möchte uns mit aller List von Jesus wegbringen (Eph 6,11) und dann verfolgt uns auch noch die Welt. Das muss auch die junge Gemeinde in Thessalonich erfahren.

Denn, liebe Brüder, ihr seid den Gemeinden Gottes in Judäa nachgefolgt, die in Christus Jesus sind; denn ihr habt dasselbe erlitten von euren Landsleuten, was jene von den Juden erlitten haben.

Die Bibel. (LU84)

Paulus war auf seiner 2. Missionsreise in Thessalonich gewesen. Einige von den dortigen jüdischen Zuhörern wurden gläubig. Das gefiel aber manchen frommen Juden gar nicht. Sie verfolgen Paulus und seine Mitarbeiter, sodass sie fluchtartig die Stadt verlassen und nach Beröa fliehen mussten (Apg 17,1-10). Über Athen kamen sie nach Korinth, wo Paulus jetzt diesen Brief an die frisch bekehrten Christen von Thessalonich schickt. Aus lauter Sorge hatte er zuvor Timotheus zu ihnen gesandt, der nach einem Kurzbesuch aber mit guter Nachricht zurückkehrt (1 Thess 3,2.6).

Wir sollten darauf eingestellt sein, dass mit der Bekehrung nicht alle Probleme gelöst sind. Natürlich habe ich den Sinn des Lebens gefunden, genieße die Vergebung der Sünde und meinen Kind-Status in Jesus. Natürlich habe ich die Gewissheit des ewigen Lebens und viele andere Zusagen. Aber die Welt, meine alte Natur und Satan geben nicht auf, gegen Jesus in mir anzukämpfen. Das ist oft nicht leicht. Seien wir nicht naiv zu glauben, dass jetzt mit dem Christsein alles easy wird. Das stimmt so einfach nicht. Die Lebensberichte von einzelnen Gläubigen und vieler Gemeinden im Neuen Testament sprechen da eine andere Sprache. Auch viele aktuelle Berichte von Christen deuten etwas anderes an.

Die Thessalonicher leiden für Christus, ebenso wie die Gemeinden in Judäa dies schon durchmachen. Und so ist es auch normal, dass unsere Gemeinden und die Gläubigen es nicht leichter haben. Wir haben es nicht leichter, aber besser. Wir sind in Jesus gehalten und wissen um das Ende. Paulus weist in diesem Brief immer wieder auf Jesu Kommen hin und macht der Gemeinde so Mut, durchzuhalten. Bin ich bereit, für Jesus zu leiden?