Wenn jemand einen Grund hat, fröhlich zu sein, müssten es die Christen sein. Sie glauben doch, dass Jesus alles im Griff hat, an die Vergebung der Sünden, an einen wahren Sinn im Leben, an die Gemeinschaft und dass es nach dem Tod mit dem ewigen Leben weitergeht. Aber zu viele Christen, das ist mein Eindruck, gehen zum Lachen in den Keller! Wir müssen ja nicht ununterbrochen mit einer Grinsbacke herumlaufen und schon gar nicht etwas vortäuschen, aber selbst schwierige Umstände zaubern uns dennoch ein Lächeln ins Herz. Paulus macht es vor. Er sitzt im Knast und schreibt der Gemeinde in Philippi einen Freude-Brief.

Weiter, liebe Brüder: Freut euch in dem Herrn! Dass ich euch immer dasselbe schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch umso gewisser.

Die Bibel. (LU84)

Er wiederholt sich gerne. Über Freude schreibt er im ganzen Brief 15-mal in vier Kapiteln (Phil 1,4.18.25; 2,2.17-18.29; 3,1; 4,1.4.10)! Das ist das Thema, das ihn umtreibt. Und obwohl er in Gefangenschaft sitzt, wahrscheinlich im Jahr 60 in Rom, ermutigt er andere, sich zu freuen. Wo kommt so eine Freude her? Ganz sicher nicht aus den Umständen. Paulus gibt folgende Antwort: Freut euch in dem Herrn! Er wiederholt dies: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch (Phil 4,4)! In Jesus kann ich mich immer freuen, in allen Lebenssituationen.

Das heißt, ein erkennbares Kennzeichen des Christen, der begriffen hat, dass Christus mein Leben und Sterben mein Gewinn ist (Phil 1,21), ist Freude. Wir sehen bei den Aposteln, die sich gerade vor dem Hohen Rat verantworten mussten, 39 Peitschenschläge und ein Redeverbot erhielten. Es heißt über sie: Sie gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden (Apg 5,41). Petrus, der mit dabei warschreibt später: Freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt (1 Petr 4,13).

Wir können uns auch in Verfolgungen freuen, weil es eine Ehre ist, für Jesus zu leiden und weil wir immer seine Wiederkunft und die Ewigkeit im Blick haben. Paulus und Petrus machten es vor. Ich will von ihnen lernen und wie sie immer auf Jesus schauen.