Man hat oft den Eindruck, dass Christen zum Lachen in den Keller gehen! Sie sprühen nur so von Negativismus und Endzeitstimmung. Ich verstehe das nicht, auch lehrt die Bibel das so nicht. Das Wort Freude durchzieht das Christsein, meine Gottesbeziehung. Wenn wir als Gerettete, die das ewige Leben haben, als Kinder des Höchsten, der seine große Liebe zu uns erwiesen hat, indem er Jesus für unsere Sünde geopfert hat, keinen Anlass zur Freude haben, dann weiß ich auch nicht, was uns Freude bereitet.

David sieht das so:

Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.

Die Bibel. (LU84)

David nennt es Lust, ein hohes Maß an Freude ist gemeint. Es ist Ausdruck meiner Beziehung zu Gott. Weil ich ihn kenne, mit ihm lebe, weiß, wie er ist und was er getan hat, kann ich mich freuen. Wie kann diese Lust, diese tiefe Freude wachsen? Die Antwort von Paulus mag uns verblüffen. Er sagt: Ich habe Lust an Gottes Gesetz (Röm 7,22). Wie geht das denn, bitteschön? Ich verspürte keine große Lust als ich als Bibelschulleiter mehrere Ausgaben der Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz lesen musste. Ich habe noch niemanden getroffen, der im Urlaub mit Lust und großer Freude das deutsche Strafgesetzbuch gelesen hat. Was meint Paulus?

Eine Aufgabe des deutschen Grundgesetzes ist es, zu zeigen, wie Deutschland tickt, wie es ist, wie es sich versteht. Diese Aufgabe hat auch das Gesetz Gottes. Wenn ich es lese, erkenne ich, wie er ist, wie er tickt. Und das macht Lust auf mehr. Paulus hat seine Lust an Gottes Gesetz, er kann gar nicht genug davon bekommen, weil er Gott darin erkennt und weiß, dass Jesus Christus in ihm dieses Gesetz zur Erfüllung bringt (Röm 8,1-2). Jesus sagt selbst: Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen (Mt 5,17).

Wenn ich sein Wort lese, wird er mich nach und nach verändern, mit Lust und Freude füllen. Ich will ihn ehren, dass tun, was er will. Das, was ich will, wird zweitrangig. Gott wird mir geben, was mein Herz wünscht, aber es wird das sein, was ihn ehrt, was seinem Wunsch entspricht.