Gott redet. Gott möchte Gemeinschaft mit uns und da spielt die Kommunikation eine entscheidende Rolle. Jedes verheiratete Paar weiß das! Wenn es in einer Beziehung knirscht, drückt sich das meistens durch gegenseitiges Anschreien oder Schweigen aus.

Wenn Gott in einer Beziehung mit einem Menschen schweigt, ist das dramatisch. Das tut er nur, wenn ein Mensch ihm zuvor wiederholt und absichtlich den Rücken zugekehrt hat. Gott wirbt um jeden Menschen, aber es gibt einen Punkt, spätestens beim Weltgericht, wo Gott einen Menschen schweren Herzens aufgeben muss. Er muss ihn richten!

Das geschieht mit Saul. Er hatte sich wiederholt gegen den Willen Gottes gestemmt, wollte sich von Gott nichts sagen lassen und hatte ihm den Rücken zugekehrt. Jetzt schweigt Gott. Es ist zu spät zur Umkehr. Gott vollstreckt Gericht an Saul durch die PhilisterSaul ist verzweifelt. Ich bin in großer Bedrängnis, die Philister kämpfen gegen mich, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht (1 Sam 28,15). Saul weiß, dass er ohne Gott gegen den Feind nicht bestehen kann. Er versuchte in dieser Situation alles, um mit Gott in Verbindung zu treten. Aber Gott schwieg.

Und er befragte den HERRN; aber der HERR antwortete ihm nicht, weder durch Träume noch durch das Los »Licht« noch durch Propheten.

Die Bibel. (LU84)

Alle ihm damals zur Verfügung stehenden Mittel hatte er ausgeschöpft. Weder durch direkte Offenbarung in Träumen, durch den Hohepriester, der das Los geworfen hätte, noch durch das Wort eines Propheten, hatte Gott zu ihm geredet. Das Los Lichtund Recht hatte der Hohepriester und er konnte so den Willen Gottes herausfinden (2 Mose 28,30). Aber der Hohepriester Abjatar hatte sich David angeschlossen (23,6). So war diese Möglichkeit verbaut. Vielleicht hatte Saul die Lose kopiert, aber durch diese sprach Gott nicht. Auch durch einen Propheten sprach Gott nicht. Samuel, der Prophet, den Gott Saul einst an die Seite gestellt hatte, hatte ihn verlassen (15,34-35). Außerdem war Samuel gestorben (28,3). In seiner Verzweiflung greift Saul auf die Totenbeschwörung zurück (28,7), die Gott eindeutig verboten hatte (3 Mose 19,31). Auch wenn das funktioniert, erfährt er doch nichts außer Tod, Gericht und dass Gott sein Feind ist (28,16-19).

Am nächsten Tag stirbt er. Gottes Schweigen endet im Gericht.