Geschichte war nicht mein Lieblingsfach in der Schule. Die meisten Lehrer, mit einer Ausnahme, haben es irgendwie nicht verstanden, mir dieses Fach schmackhaft zu machen. Hätte ich damals gewusst, dass wir aus den Fehlern und dem Guten unserer Vorfahren lernen können, hätte ich vielleicht besser aufgepasst.

Das sagt auch Gott zu seinem Volk. Schaut euch die Geschichte eurer Vorfahren an, damit ihr etwas Wichtiges für die Gegenwart lernen könnt.

So spricht der Herr: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele! Aber sie sprechen: Wir wollen’s nicht tun! 

Die Bibel. (LU84)

Dieser Vers ist gespickt von Befehlsformen: Tretet…schaut…fragt…wandelt. Das sollen die Einwohner vom Südreich Juda tun. Wahrscheinlich spricht diese Warnung hinein in eine Zeit, in der unter Josia das verstaubte und nicht gelesene Gesetzbuch gefunden wurde (2 Chr 34,14-21). Damals leitete Josia eine geistliche Reform ein. In der Geschichte Israels gab es immer wieder tolle Vorbilder des Glaubens: Abraham, Isaak, Jakob, Josef, Mose, Josua, Kaleb, um nur einige zu nennen (siehe auch Heb 11). Sie haben an Gott festgehalten, indem sie an seinen Worten festgehalten haben. Solche Vorbilder dürfen und sollen wir haben.

Aber hier bleibt Gott nicht stehen, sondern er sagt ganz deutlich, dass für uns auch das “wandelt darin” wichtig ist. Es bringt nichts nur das Glaubensleben anderer zu bewundern. Wir müssen und dürfen schon auch darin wandeln.

Was damals dem Volk Israel galt, gilt auch heute noch. Ich darf im Glauben wandeln. Im Glauben an Jesus, der das Gesetz Gottes nicht nur erfüllt, sondern den Charakter Gottes, der sich im Gesetz zeigt, in menschlicher und sichtbarer Form vorgelebt hat. Es lag damals und liegt auch heute eine großartige Verheißung darauf, in den Wegen der Vorzeit zu wandeln. Wir werden Ruhe finden für unsere Seele. Jesus wiederholt das im Neuen Testament. Er sagt, wenn wir ihm nachwandeln – auch wenn das bedeutet “sein Joch” zu tragen: so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen (Mt 11,29). Ganz wörtlich, so werdet ihr einen Rastplatz/Ruheort für eure Seelen finden. Wir dürfen bei Jesus von einer anstrengenden Reise nach dem Sinn des Lebens, zur Ruhe kommen.