Ganz ehrlich: Ich bin nicht der größte Fan von Cristiano Ronaldo. Er soll ja außerhalb des Fußballplatzes sehr angenehm und bescheiden sein. Das kann ich nicht beurteilen. Er hat so seine eigene Art, den Torjubel zu zelebrieren, die auf mich arrogant wirkt. Er springt hoch, meistens hat er das Trikot ausgezogen und zeigt der ganzen Welt sein Sixpack! Vielleicht bin ich ja auch nur neidisch!

Aber wir Menschen legen enormen Wert darauf, unsere eigene Herrlichkeit der ganzen Welt zu zeigen. In Jesaja wird viel über Herrlichkeit geredet. Es geht dabei oft um die Herrlichkeit der Könige und Völker wie Assyrien (10,16.18), Moab (16,14) oder das Nordreich Israel (28,1). Es geht immer um uns: größer, höher, weiter, schöner, reicher, mächtiger, berühmter,… Hauptsache, die anderen sehen und bestaunen unsere Herrlichkeit.

Am Ende der Zeit wird es eine einzige Herrlichkeit zu bestaunen geben, nämlich die von Gott. Sie wird die Zeit und Völker überdauern.

Ich kenne ihre Werke und ihre Gedanken und komme, um alle Völker und Zungen zu versammeln, dass sie kommen und meine Herrlichkeit sehen.

Die Bibel. (LU84)

Falls es jemand verpasst haben sollte, schickt er sein Volk in alle Welt, um seine Herrlichkeit den Nationen zu bringen (66,19). Keiner wird es verpassen! Herrlichkeit umfasst alles, entsprechend sind die Übersetzungsmöglichkeiten, die das hebräische Wort anbietet: Schwere, Ehre, Ansehen, Reichtum. Drei von vier Wörtern ergeben Sinn, das vierte Schwere nicht so ganz. Vielleicht hilft uns das Wort Schwergewicht in unserer Kultur. Ein Schwergewicht ist jemand, der was zu sagen hat, der Entscheidungen fällen kann, der die Macht hat seine Meinung durchzusetzen. Wir sagen auch zu so jemandem Platzhirsch. Er ist der Chef des Rudels, jeder sieht es an seiner Größe, an seinem Geweih, an seiner Kraft, keiner kommt an ihm vorbei. Er hat das Sagen. Alle weiblichen Hirsche laufen ihm nach.

So ist Gott. Am Ende wird seine Macht sichtbar. Nicht, dass er sie jemals verloren hätte, aber Machthaber, Nationen und einzelne Menschen denken, sie hätten die Macht. Gut, dass am Ende das Licht (60,1-2), der Gerechte (62,2), der Heilige (64,10) seine Herrlichkeit zeigen wird. In Jesus hat sich das teilweise erfüllt, am Ende der Zeit wird jeder es erkennen und bekennen müssen. Dieser Herrlichkeit darf ich dienen!