Was wir in den ersten elf Kapiteln gesehen haben, den Sündenfall (1 Mose 3), die Sintflut (1 Mose 7-8) und das Sprachengewirr (1 Mose 11,1-9), ist eine Geschichte des Versagens des Menschen gegenüber Gott. Wir wollen sein wie er, wir ignorieren ihn, wir präsentieren unsere eigene Größe.

Und was tut Gott? Er liebt uns immer noch trotz unseres Versagens (vgl. Röm 5,8). Er zeigt das, indem er mit Abraham einen Rettungsplan startet. Gott gibt ein Versprechen, dass er handeln wird und allen Menschen eine Chance auf Rettung anbietet.

Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.

Die Bibel. (LU84)

In Abraham sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Aber wir sollten das nicht falsch verstehen. Es ist nicht Abraham, der das bewirkt, der das aus sich selbst schafft, sondern allein Gott durch ihn. Wenn wir Abraham und seine Frau Sara anschauen, dann ist das alles andere als eine ideale Besetzung. Aber egal, denn es sind nicht sie, die handeln, sondern Gott durch sie.

Um ein Segen für alle Geschlechter auf Erden zu werden, verspricht Gott, ihn zum großen Volk zu machen (12,2). Abraham war 75 Jahre alt (12,4) und seine Frau Sara war 65 (vgl. 17,17; sie war zehn Jahre jünger). Das sind nicht die besten Voraussetzungen, um noch ein großes Volk aufzubauen. Dafür benötigt man Nachkommen. In diesem Alter damit anzufangen, ist äußerst unwahrscheinlich.

Es gab noch ein kleines Problem. Sara war unfruchtbar (11,20); sie konnte also gar keine Kinder bekommen. Jetzt haben wir schon zwei Probleme, aber es gibt noch ein drittes. Gott hat Abraham dieses Versprechen zwar mündlich gegeben, aber er ließ sich Zeit mit der Umsetzung. Nach 24 Jahren war immer noch kein Sohn da. Es dauerte nämlich insgesamt 25 Jahre vom Versprechen des großen Volkes, bis Isaak endlich das Licht der Welt erblickte. Da war Abraham 100 und Sara 90 Jahre alt.

Was möchte Gott uns damit sagen? Er macht gleich von Anfang an klar, dass es letztlich er es ist, der handelt. Er braucht weder unsere Fähigkeiten noch unsere Kraft. Er allein ist es, der den Rettungsplan umsetzt. Bei ihm ist alles möglich (1 Mose 18,14).