Im Internet sind allerhand Betrüger unterwegs. Da gibt es unter anderem diejenigen, die etwas zum Kauf anbieten, was sie dann gar nicht liefern; oder sie liefern etwas billiges Nachgemachtes, was nichts, außer dem täuschend echtem Aussehen, mit dem Original zu tun hat.
Gott will nicht, dass wir unehrlich sind. Das fordert er auch von seinem Volk Israel.
Du sollst ein volles und rechtes Gewicht und ein volles und rechtes Maß haben, auf dass dein Leben lange währe in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.
Die Bibel. (LU84)
Auch damals gab es schon viele Methoden zu schummeln. Man manipulierte die Gewichte bei der Waage oder füllte ein bisschen weniger ein. Alles letztlich nur, um mehr Geld anzuhäufen. Gott hasst das (Spr 20,10). Trotz aller Warnungen schloss sich Israel den Praktiken anderen Nationen an. So regt sich Gott Jahrhunderte später über die Bewohner Jerusalems auf: Noch immer bleibt unrecht Gut in des Gottlosen Hause und das verfluchte falsche Maß. Oder sollte ich unrechte Waage und falsche Gewichte im Beutel billigen (Mi 6,10-11)?
Zum einen regen wir uns über Betrüger auf; gerade auch die es im großen Stil machen. Zum anderen machen wir es aber auch! Da wird schnell mal ein selbst verschuldetes herunter gefallenes Handy zum Haftpflicht-Fall gemacht. Da gebe ich bei meiner Einkommenssteuererklärung absichtlich nicht alles an oder ich arbeite schwarz.
Als ich in Kanada auf einer Freizeit war und viele Dinge eingekauft hatte, bin ich über die Freigrenze bei der Einfuhr nach Deutschland gekommen. Schlau, wie ich war, fragte ich eine andere Teilnehmerin, ob sie nicht ein paar gekaufte Sachen bei sich im Gepäck unterbringen würde. So wäre ich unter die Freigrenze gefallen und hätte am deutschen Zoll keine Einfuhrsteuer bezahlen müssen. Nie werde ich vergessen, was die relativ neu zum Glauben gekommenen Frau mir als Theologe an den Kopf warf: Das ist jetzt nicht dein Ernst? Das tat weh! Sie hatte recht. Ich behielt mein Zeugs und bezahlte brav am Zoll!
Das macht doch jeder. Die Anderen machen es ja auch. Aber ich will so nicht leben. Es würde Gott nicht ehren. Außerdem darf ich mit einem reinen Gewissen leben und immer wieder den Segen Gottes auf andere Weise erleben.