Mich ekelt vor Spinnen und Schlangen. Gibt es auch etwas, wovor du dich ekelst?

Das Volk Israel ekelte sich vor dem Manna. Als Konsequenz ihrer Abkehr von Gott mussten sie ja in der Wüste umherwandern bis alle über 20-Jährigen gestorben waren (4 Mose 14,29). Sie hatten sich dieses trostlose Umherziehen selbst eingebrockt. Es war frustrierend. Mirijam und Aaron waren gerade gestorben (20,1.28). Jetzt mussten sie auch noch einen Umweg um das Land Edom machen, weil sie keine Durchreiseerlaubnis erhielten (21,4). Es lief nicht gut. Kein Wunder, wurde das Volk missmutig

und redete wider Gott und wider Mose: Warum hast du uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier und uns ekelt vor dieser mageren Speise.

Die Bibel. (LU84)

Sie lassen ihrem Frust freien Lauf und stellen mal wieder die vorwurfsvolle Warum-Frage (vgl. 2 Mose 14,11; 17,3; 4 Mose 11,20; 14,3; 20,4-5). Warum sind wir nicht in Ägypten geblieben? Da war doch alles viel besser. Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Kürbisse, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch (11,5). Da war alles so schön. Echt?

In Ägypten waren sie Sklaven. Sie mussten hart schuften, wurden unterdrückt, mussten anderen dienen und hatten keine Rechte. Gott hatte sie daraus befreit. Er wollte ihnen Freiheit in einem Land schenken, wo Milch und Honig fließt (2 Mose 33,3). Aber sie sahen nur dieses Manna. Es hat sie geekelt, immer nur das Gleiche essen zu müssen. Sie hatten es satt. Sie hatten Gott satt! Er war schuld an allem. Halt!

Wenn sie gehorsam gewesen wären, dann wäre die Wüstenwanderung, exklusive dem einjährigen Sinai-Aufenthalt, gerade mal ungefähr sechs Wochen lang gewesen, nicht 40 Jahre! Es war Gottes Gnade, dass er sie trotz ihres Ungehorsams täglich mit Manna versorgte. Er wollte ihnen Freiheit und Fülle schenken, und alles, was sie wollten, war zurückkehren nach Ägypten, in ihr altes Leben in Gefangenschaft und Elend.

Ich sehe oft nur meine Umstände. Mich ekelt mein Leben an und ich schiebe Gott die Schuld zu. Dabei hat er mich vom alten Leben, der Gefangenschaft in Sünde und Tod befreit. Will ich in dieses Leben zurück? Nein!