Ich schaffe das nicht! Ich würde das vielleicht so nicht sagen, aber ist das oft meine erste Reaktion, wenn Gott mir eine Aufgabe, ein neues Vorhaben, aufs Herz legt? Gottes Ziel ist es, die Welt mit seiner Herrlichkeit zu füllen (4 Mose 14,21) und Gott will uns dazu gebrauchen. Er hat die ganze Welt im Blick, und ich? Ich bin doch nur ein kleines Rädchen. Was kann ich denn schon bewirken?

Gott hatte Großes vor mit seinem Volk Israel. Nach über einem Jahr Zurüstung am Berg Sinai führte Gott sie an die Grenze zum verheißenen Land Kanaan. Er lässt durch Mose Spione aussenden. Diese sind vierzig Tage dort, erkunden alles und berichten staunend, was sie alles gesehen haben. Ein tolles Land.

Aber die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren, sprachen: Wir vermögen nicht hinaufzuziehen gegen dies Volk, denn sie sind uns zu stark.

Die Bibel. (LU84)

Ein tolles Land, aber wir schaffen das nicht! ist ihre Schlussfolgerung. Nur Josua und Kaleb, zwei der zwölf Spione, kommen zu einem anderen Ergebnis: Wir schaffen das (13,30)! Sind sie eingebildet, zu sehr von sich überzeugt? Vielleicht sind sie geblendet von dem tollen Land, über das bildhaft gesagt wird, dass es ein Land ist, wo Milch und Honig fließt (13,27)? Das Land ist doch von vielen Völkern bewohnt, die Städte sind befestigt, ausgebildete Soldaten würden auf ein einfaches Nomadenvolk treffen, und es wohnen sogar die Anakiter, eine Mischung aus hochgewachsenen Holländern und durchtrainierten Sumo-Ringern, darin (13,33). Echte Kampfmaschinen. Keine Chance! Wir schaffen das nicht!

Was sich zunächst sehr demütig und bescheiden anhört, ist eigentlich Ausdruck des Unglaubens. Gott durchschaut das. Wie lange lästert mich dies Volk? Und wie lange wollen sie nicht an mich glauben, trotz all der Zeichen, die ich unter ihnen getan habe? (14,11). Sie sagen nicht Wir schaffen das nicht! sondern Gott schafft das nicht! Josua und Kaleb dagegen sagen nicht Wir schaffen das! sondern Gott schafft das! Sie sagen: wir wollen sie wie Brot auffressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen, der Herr aber ist mit uns (14,9). Das ist keine Arroganz und Überheblichkeit, sondern Glaube!

Wenn Gott etwas von mir will, ist er auch an meiner Seite. Dann schafft er es durch mich.