Hauptsache, man ist gesund! Diesen Satz hört man oft. Gerade auch für viele junge Menschen ist die Gesundheit enorm wichtig. Dies zeigt der Trend, sich ausgewogen zu ernähren und regelmäßige sportliche Aktivitäten zu betreiben.
Bei den Menschen von Kreta war es damals scheinbar anders, denn Paulus bestätigt dieses Sprichwort als zutreffend: Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere und faule Bäuche (Tit 1,12). Das sind keine Komplimente! Neben dem Problem der Lüge und des triebhaften Verhaltens war die Faulheit ein großes Problem. Man war faul und antriebslos, was sich wiederum negativ auf die körperliche Gesundheit ausgewirkt haben dürfte. Paulus bezieht dies nun auf die geistliche Situation der Gemeinde.
Auf Kreta gab es ungesunde Lehre viele Freche, unnütze Schwätzer und Verführer (Tit 1,10). Gläubige folgten Fabeln und Menschengeboten, was sie von der Wahrheit Jesu entfernte. Ihnen fehlte eine heilsame Lehre, damit sie gesund werden im Glauben (Tit 1,13). Das ist der klare Auftrag an Titus, die heilsame Lehre zu verkündigen. Hier steht das Wort, das wir für Hygiene haben. Um geistlich gesund zu sein, bedarf es der geistlichen Hygiene.
Wenn wir die körperliche Hygiene vernachlässigen, sind die Folgen offensichtlich: ungepflegtes Erscheinungsbild, schlechte Zähne, schmutzige Kleider mit Löchern, Mund- und Schweißgeruch! Dies hat zur Folge, dass die sozialen Kontakte schwinden. Wer will seiner Nase schon diesen Gestank antun?
So ist es auch im geistlichen Leben. Wir benötigen eine gute Hygiene, eine gesunde, eine heilsame Lehre. So wie der Mensch sich regelmäßig wäscht, die Zähne putzt, duscht, Sport macht, ausgewogen isst, so müssen wir auf unsere geistliche Gesundheit und Hygiene achten. Ein Christ lebt geistlich gesund, indem er sich an die gesunde Lehre hält. Gesund ist nur, was wahr ist. Diese wahre Lehre ziehen wir nicht aus irgendwelchen hochtrabenden Philosophien, verlockenden Strömungen und den Meinungen anderen, sondern allein aus der Wahrheit des Wortes Gottes, der Bibel.
Die Insellage Kretas führte dazu, dass die Gemeinde abgeschottet war und sich im eigenen geistlichen Brei suhlte. Da war der Input von außen, von Paulus, wichtig. Der christuszentrierte Input von außen, die geistliche Vielfalt, ist also auch für meine geistliche Gesundheit wichtig. Aber ich brauche eine ausgewogene gesunde geistliche Ernährung.