Unser Bild von Liebe ist sehr verzerrt. Wir sehen Filme und hören Musik, die von Liebe handeln, aber sehr selten hat diese Liebe etwas mit dem biblischen Bild von Liebe zu tun. Im 1 Johannesbrief hören wir viel von Liebe. Liebe von Johannes zur Gemeinde, Liebe untereinander innerhalb der Gemeinde, Liebe Gottes zu uns Menschen. Dabei fasziniert mich die Liebe Gottes immer wieder. Man kann sie nicht begreifen, ist sie doch so groß, unermesslich und anders als unsere menschliche Liebe, so wie wir sie vermittelt bekommen.

Gottes Liebe ist in Jesus in unsere Welt gekommen. Liebe, dieser abstrakte und unsichtbare Begriff, wird in Jesus sichtbar.

Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.

Die Bibel. (LU84)

Gott wird Mensch. Da zeigt sich schon, wie unbegreiflich diese Liebe ist. Gott, der sehr gut ohne uns leben kann, der uns Menschen nicht braucht oder uns nötig hätte, der allmächtige, allwissenden und allgegenwärtige Gott, kommt zu uns. Er kommt zu dir und mir, obwohl er weiß, dass wir alles andere als unschuldig sind (Röm 3,23).

Stell dir vor, der mächtigste Mensch der Erde würde seinen Besuch in unserer Wohnung ankündigen. Das an sich ist schon sehr unrealistisch, aber falls das dennoch Wirklichkeit wäre, wäre bei uns das Großreinemachen angesagt. Wir würden uns von der allerbesten Seite präsentieren wollen.

Gott hatte das Kommen seines Sohnes jahrhundertelang angekündigt, aber das Großreinemachen fand nie statt! Trotzdem kam Jesus. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf (Joh 1,11). Die Juden hatten keinen Raum für ihn in ihrem Alltag (Lk 2,7). Später brachten sie ihn ans Kreuz und selbst da verspotteten sie ihn noch (Lk 23,21; Mt 27,39). Die Heiden waren an Jesu Kreuzigung auch beteiligt (Apg 2,23). Er wusste von all dem Schlimmen, das sie ihm antun würden (Mk 8,31; 9,31; 10,33-34). Trotzdem kam Jesus.

Warum tut er sich das an? Aus Liebe (Röm 5,8; Eph 2,4-5). Deine und meine Sünde brachten ihn ans Kreuz. Gottes Liebe ermöglicht uns Versöhnung (Hebr 4,10). Durch Jesu Auferstehung ist ein Neuanfang, echte Veränderung und ein ewiges Leben möglich. Und das alles, weil er uns liebt!