Als Christ lebe ich in einer gottesfeindlichen Welt! Aber wie soll ich dann mein Christsein leben? Daniel, der Prophet, macht es vor. Er wurde 605 v. Chr. in Babylonische Gefangenschaft geführt. Man hat versucht, ihm seine jüdische Identität zu nehmen. Er musste die babylonische Schrift und Sprache lernen (1,4), sollte ausschließlich babylonisches Essen zu sich nehmen, das oft zuvor ihren Göttern geweiht wurde und außerdem unreine Speisen enthielt (1,5). Er bekam sogar einen neuen, jetzt babylonischen Namen (1,6-7): von dem hebräischen Daniel (Gott ist Richter) hin zum babylonischen Namen Beltschazar (wahrscheinlich Bel, schütze sein Leben). Er musste am königlichen Hof babylonische Kleidung tragen. Eine Zeit lang war es ihm sogar verboten zu seinem Gott, Jahweh, zu beten (6,8). Aber er hat bis an sein Lebensende, und das waren ca. 70 Jahre in Babylonische/Persischer Gefangenschaft durchgehalten. Er hat seinen Glauben an Gott nie über Bord geworfen. Wie hat er das gemacht?

Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, dass er sich mit des Königs Speise und mit seinem Wein nicht unrein machen wollte, und bat den obersten Kämmerer, dass er sich nicht unrein machen müsste.

Die Bibel. (LU84)

Daniel hat sich in Gottes Wort offensichtlich gut ausgekannt und mit Gott in einer gottlosen Welt immer Gemeinschaft gehabt. Er hat regelmäßig gebetet (6,11). Er hat deshalb gewusst, was richtig und falsch war. Er ist aus der Kraft Gottes heraus standhaft geblieben. Dabei haben seine Freunde wahrscheinlich eine wichtige Rolle gespielt. Sie waren gute geistliche Berater und gemeinsam war es ihnen möglich standhaft zu bleiben. Seine Freunde hatten das ebenfalls bewiesen (Dan 3).

Es fing mit dem scheinbar Geringem an, dem Essen, aber bald schon ging es bei allen vier um ihr Leben. Und das nur, weil sie an Gott glaubten und nicht bereit waren, den König Nebukadnezar als Gott anzubeten.

Ich will lernen, bei den kleinen Dingen, Gott zu gehorchen, etwa ehrlich zu sein bei der Einkommenssteuererklärung oder bei der Einreise am Zoll. Ehrlichkeit ist ein seltenes, aber wichtiges Gut in unserer Gesellschaft. Jesus hilft mir ehrlich zu sein, denn er selbst ist ehrlich gewesen (Lk 20,21). Es ehrt ihn und andere merken das und vertrauen mir. Es lohnt sich also, standhaft zu sein.