In den 80-er Jahren war die Friedensbewegung und deren Motto Schwerter zu Pflugscharen in aller Munde . Der Kalte Krieg zwischen Ost und West und die damit verbundene Angst vor einem Atomkrieg, hat in Deutschland durch die Mauer, die zwischen der Bundesrepublik und der DDR verlief, ein sehr präsentes und sichtbares Zeichen hinterlassen. Viele wünschten sich statt mehr Aufrüstung mehr Abrüstung und Friedensgespräche. Niemand wollte einen atomaren Krieg. Deshalb Schwerter zu Pflugscharen. Dieser Begriff kommt aus der Bibel. Er kommt an zwei Stellen vor, in Jes 2,4 und hier:

Er wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.

Die Bibel. (LU84)

Hier wird diese friedliche Situation beschrieben. Die Völker schmieden ihre Waffen, ihre Schwerter und Spieße, um zu Pflugscharen und Sicheln. Aus vernichtenden Waffen werden jetzt Werkzeuge, um Mensch und Vieh zu ernähren. Statt totaler Vernichtung, genug zu essen für jeden. Ein friedliches Bild.

Leider wird es so nie sein, bis Jesus wieder auf die Erde kommt. Wir dürfen diesen Vers nicht einfach aus dem Zusammenhang reißen. Das Kapitel beginnt mit dem Ausdruck In den letzten Tagen (4,1). Das ist in der Bibel immer ein klarer Hinweis auf diese Zeit, das Ende der Endzeit: die Wiederkunft von Jesus, das 1000-jährige Friedensreich, das Weltgericht und die beginnende Ewigkeit.

Diese Vorausschau betrifft wohl die Zeit des 1000-jährigen Reiches, in dem Jesus durch das Volk in Jerusalem regiert. Die Völker werden zum Tempel strömen, um vom Messias Weisung zu erhalten und sie danach zu richten und daran zu orientieren. Es wird tatsächlich Frieden sein, kein Volk wird das andere angreifen. Jeder kann seiner Arbeit in Frieden nachgehen (4,1-4).

Aber es wird eben kein Frieden sein in dieser heutigen Zeit. Ganz im Gegenteil, Jesus sagt uns klar voraus, dass es vor seiner Wiederkunft Kriege geben wird (Matt 24,6). Soll ich als Christ dann überhaupt für Frieden auf dieser Welt beten? Ja! (1 Tim 2,1-4) Ich soll nicht nur um Frieden bitten, sondern den Frieden im alltäglichen Miteinander leben (Röm 14,19; 1 Kor 7,15; Eph 4,3).