Um wen geht es? In unserer Gesellschaft und unserer heutigen Zeit geht es sehr stark um mich, um einen selbst, das Ego. Wir sehen das im Abnehmen des Ehrenamts, des Einbringens der eignen Kraft und Zeit zum Wohl der Gesellschaft. Auch mit Werbesprüchen wie Unterm Strich zähl ich oder Drei, zwei, eins … meins wird dies deutlich. Leider hat das auch im Glauben keinen Halt gemacht. Christlicher Egoismus macht sich breit. Oft geht es im Christsein um mich. Es dreht sich vieles, wenn nicht alles, um mich – selbst Jesus.

Aber es geht letztlich nicht um mich, auch nicht um die Gemeinde oder das Volk Israel, auch wenn alle drei Gruppen eine wichtige Rolle in der Bibel spielen. Letztlich geht es um Gott, um Jesus. Er ist das Zentrum. Gott macht dies in seiner Geschichte mit der Welt immer wieder deutlich.

Und ich will meine Herrlichkeit unter die Heiden bringen, dass alle Heiden mein Gericht sehen sollen, das ich gehalten habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe.

Die Bibel. (LU84)

Auch wenn es in Kapitel 36-37 vordergründig um die Wiederherstellung Israels und in Kapitel 38-39 um das Gericht an den fremden Nationen geht, geht es eigentlich um Gottes Herrlichkeit. Er ist das Zentrum der Geschichte, nicht Israel und schon gar nicht andere Nationen.

Es war und ist Gottes Ziel, dass die Welt von seiner Herrlichkeit erfüllt wird (4 Mose 14,21) und am Ende der Bibel sehen wir dessen Erfüllung (Off 21,21.23). Israel, die Gemeinde, der Gläubige, selbst die Nationen spielen dabei eine wichtige Rolle, aber sie sind nicht das Zentrum.

Diese Herrlichkeit Gottes zeigte sich immer wieder sichtbar in Israels Geschichte: beim Auszug aus Ägypten (2 Mose 14,4.17-18), bei der Versorgung mit Wachteln und Manna (2 Mose 16,7), am Berg Sinai (2 Mose 24,16-17), der Stiftshütte (2 Mose 40,34-35) oder später dann beim Tempel (1 Kön 8,11).

Interessant, im Neuen Testament wird Jesus (Joh 2,21), die Gemeinde (1 Kor 3,16-17) und der Gläubige (1 Kor 6,19) als Tempel Gottes bezeichnet. Das heißt, wie sich Gott durch sein Volk verherrlichte, später dann durch Jesus, verherrlicht er sich auch in der Gemeinde und durch mich (Kol 1,27)! Wie darf sich Jesus heute in meinem Alltag verherrlichen?