Du kannst nicht tiefer fallen als nur in Gottes Hand. Diese Zeile hat Arno Pötzsch in einem Lied geschrieben, ein Mann, der beide Weltkriege durchlebte und viel persönliches Leid erfahren hatte. Es gibt viel Leid in unserem Leben, manches ist selbst verschuldet.

David hatte schwer gesündigt und Gott als gerechter Gott kann nicht einfach wegsehen. Auch wenn David um Vergebung bittet, so muss doch Gott die Sünde bestrafen (2 Sam 24,10). Er lässt David zwischen drei Konsequenzen wählen: drei Jahre Hungersnot, drei Monate Flucht oder drei Tage Pest (24,12-13).

Was hättest du gewählt? Ich hätte mich für die drei Monate Flucht entschieden, weil es zum einen eine überschaubare Zeit gewesen wäre, zum anderen betrifft es nur mich selbst, nicht das ganze Volk. Ich hätte die Suppe auslöffeln müssen, die ich mir selbst eingebrockt habe. David entscheidet sich anders.

David sprach zu Gad: Es ist mir sehr angst, aber lass uns in die Hand des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß; ich will nicht in der Menschen Hand fallen.

Die Bibel. (LU84)

Sein Denken zeigt sein Vertrauen auf Gott. Er will lieber in die Hand Gottes als in der Menschen Hand fallen, weil er davon überzeugt ist, dass die Barmherzigkeit Gottes groß ist. Das traut er im Gegensatz dem Menschen nicht zu.

Es ist besser in die Hände Gottes zu fallen. Er hoffte zurecht auf die Barmherzigkeit Gottes, weil er genau wusste, dass Gott nicht gegen sein eigenes Wesen und seinen Charakter handeln wird. David hatte dies selbst so formuliert: Du aber, HERR, Gott, bist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue (Ps 86,15).

Gott beendet die Bestrafung frühzeitig, weil ihn das Übel reut (24,16). Dennoch muss die ganze Strafe beglichen werden. In Jesus macht er dies (Kol 2,14). David bringt Tieropfer aber das genügt nicht (Heb 10,4). Gott opfert seinen sündlosen Sohn ein für alle Mal, um durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben (Heb 9,26).

Dies wird hier schon angedeutet, indem Gott David den späteren Tempelplatz finden lässt (1 Chr 22,1). Dort findet Versöhnung statt. Dort gibt es Vergebung. In Jesus selbst erfüllt sich das im Neuen Testament (Joh 2,19-21). Das ist Gottes Barmherzigkeit. Er bezahlt selbst für unsere Sünde.