Es ist eine riesige Freude, wenn sich Menschen nach Jahren der Trennung wiedersehen, sich in den Armen liegen und sich austauschen können. So muss es sich ungefähr auch für Israel nach der Rückkehr aus Gefangenschaft und dem Neubau des Tempels angefühlt haben. Nach 70 Jahren des Exils und nach 70 Jahren ohne Tempel konnten sie wieder Gemeinschaft mit Gott haben. Jetzt konnten sie im Tempel Gott wieder anbeten, Gottesdienst feiern und Opfertiere bringen. Eine riesige Freude.

Kein Wunder, dass deshalb das Priestergeschlecht des Stammes Levi eine wichtige Rolle in 1 Chronik spielt. Es war der Hohepriester, der es den Juden erst ermöglichte, am großen Versöhnungstag Vergebung der Sünden zu empfangen. Es waren die Priester, die im Heiligen alles vollbrachten, was Gott angeordnet hatte und somit den Gottesdienst überhaupt ermöglichten. Es waren auch die Priester, die die Opfergaben des Einzelnen vor Gott brachten. Ihnen standen die Leviten zur Seite, die für alle Aufgaben rund um den Tempel- und Gottesdienst zuständig waren. Es war der Stamm Levi, der dem ganzen Volk die Gemeinschaft mit Gott ermöglichte. Und da der Tempel in Jerusalem stand, bekommen die Leviten von Jerusalem,mit all ihren verschiedenen Aufgaben, besondere Aufmerksamkeit (1 Chronik 9,10-33).

Das sind die Sippenhäupter unter den Leviten nach ihren Geschlechtern. Diese wohnten in Jerusalem.

Die Bibel. (LU84)

Im Hebräerbrief wird Jesus als die Erfüllung des gesamten priesterlichen Systems gesehen. Auch wenn er nicht aus dem Stamm Levi stammte (Hebr 7,14-22), so ist er doch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben (Hebr 9,12). Er musste nicht jährlich am großen Versöhnungstag ins Allerheiligste gehen, er hat es ein für alle Mal gemacht. Er brachte nicht Tieropfer, sondern sein eigenes Blut. Im Gegensatz zu den Hohepriestern im Alten Testament, war er ohne Sünde (Hebr 4,15) und musste deshalb auch nicht, wie die anderen Hohenpriester, stellvertretend Tiere für die eigene Sünde opfern (Hebr 9,7).

Im Gegenteil, er hat sein Leben stellvertretend für unsere Sünde geopfert und dadurch auch wieder die Gemeinschaft mit Gott ermöglicht. Nach Trennung von Gott ist durch den Glauben an Jesus jetzt Gemeinschaft mit Gott möglich. Eine riesige Freude.