Die Weichen werden falsch gestellt. Es kommt, wie es kommen musste. Zwei Züge stoßen frontal zusammen. Mit dramatischen Folgen: der Tod lässt trauernde und verletzte Familien zurück, körperliche Verletzungen prägen den Alltag oder furchtbare Erinnerungen reißen Traumatisierte ein Leben lang aus dem Schlaf.

Die Weichen wurden beim Nordreich Israel schon am Anfang unter der Regentschaft Jerobeams falsch gestellt. Er wandte sich bewusst von Gott ab (1 Kön 12,28-32). Auch wenn es noch 200 Jahre lang die Möglichkeit der Umkehr gab, waren die meisten Folgekönige gemeinsam mit dem Volk auf dem falschen Gleis unterwegs (2 Kön 17,22), 

bis der HERR Israel von seinem Angesicht wegtat, wie er geredet hatte durch alle seine Knechte, die Propheten. So wurde Israel aus seinem Lande weggeführt nach Assyrien bis auf diesen Tag.

Die Bibel. (LU84)

Es kam, wie es kommen musste. Was Gott schon damals unter Jerobeam ankündigte (1 Kön 14,15-16), wurde Wirklichkeit: Das Nordreich Israel wurde zerstört. Der assyrische König Salmanassar kam und eroberte die Hauptstadt Samaria und nahm das gesamte Land unter seine Herrschaft (17,3-6). Das Ende des Nordreichs!

Gott hatte das angedrohte Gericht vollzogen. Voller Liebe und Geduld hatte er immer wieder Propheten wie Elia und Elisa gesandt, die zur Umkehr aufgerufen hatten. Deren Stimme wurde letztlich nicht gehört. Auf Gott wurde nicht gehört.

Gott kündigt auch heute allen Menschen, die nicht an ihn glauben wollen, das kommende Gericht an (Joh 5,24). Aber aus Liebe und Geduld wartet er. Vielleicht kehren ja doch einige um (2 Petr 3,9). Er schickt nicht nur Menschen, die diese Warnung immer wieder verkündigen, sondern er hat sogar seinen eigenen Sohn gesandt, um diese Umkehr überhaupt zu ermöglichen (Röm 8,1-4).

Er will retten, nicht zerstören. Gott will Leben schenken, nicht Leben kaputt machen. Er ist kein rachsüchtiger, sondern ein liebender Gott. Seine Gerechtigkeit fordert eine gerechte Strafe: die ewige Trennung von ihm. Seine Liebe ermöglicht ewige Gemeinschaft mit ihm – ewiges Leben (Röm 6,23). Durch Jesu Tod hat er sowohl seine Gerechtigkeit als auch seiner Liebe gezeigt (Röm 3,24-25; 5,8). Gott hatte das schon im Alten Testament verkündigen lassen (Jes 53,5) und dies bereits von Anfang an geplant (Eph 1,3-8). Er hat die Weichen auf Leben gestellt. Auf welchem Gleis befinde ich mich?