Jesus spielt in unserer Gesellschaft immer weniger eine Rolle. Noch tragischer, alles Fromme wird sogar bekämpft oder ins Lächerliche gezogen. Christen, die für das ungeborene Leben demonstrieren, werden übel beschimpft oder Gläubige, die sich gesellschaftskritisch und klar zu ethischen Fragen äußern, werden als intolerant und altbacken hingestellt.
Der geistliche Verfall war auch im Nordreich Israel immer mehr zu erkennen. König Ahas ist nur eines der traurigen Beispiele. Ihm war Gott egal. Von ihm wird gesagt, dass er nicht tat, was dem HERRN, seinem Gott wohlgefiel (2 Kön 16,2). Er betete Götzen an, und er opferte ihnen sogar seinen eigenen Sohn (16,3-4). Als König war er damit auch ein schlechtes Vorbild für ganz Israel.
Aber nicht genug. Er beeinflusste und veränderte den Glauben an Jahwe. Er kopierte, was heidnische Könige in ihren Götzentempeln hatten, ließ es nachbauen, in den Tempel stellen und verdrängte so schrittweise den Glauben an Jahwe.
Und der König Ahas zog Tiglat-Pileser entgegen, dem König von Assyrien, nach Damaskus. Und als er den Altar sah, der in Damaskus war, sandte der König Ahas zum Priester Uria Maße und Abbild des Altars, ganz wie dieser gemacht war.
Die Bibel. (LU84)
Er sah in Damaskus einen noch größeren, noch prächtigeren Altar als den, der im Tempel stand. Der war mit circa zehn auf zehn Metern und fünf Metern Höhe schon imposant. Aber Ahas ließ diesen Altar, den Salomo dem HERRN gebaut hatte, verschieben (2 Chr 4,1). Er hat ihn aus dem Weg geräumt, zur Seite geschoben, er musste dem neuen Götzenaltar weichen (16,14).
Der vorhandene Altar war vielleicht nicht so imposant, aber es war der Altar, über den sich Gott gefreut hatte. Von dem alten Altar heißt es, dass Feuer vom Himmel, also von Gott selbst, kam und das ganze Brandopfer verzehrte, welches auf dem Altar dargebracht wurde (2 Chr 7,1). So sind auch das Kreuz Jesu, seine Person und seine verkündete Botschaft äußerlich nicht wirklich imposant, sogar eher erbärmlich, und doch handelt Gott genau dadurch. Ich möchte Jesus nicht aus meinem Leben verdrängen, ihn und sein Evangelium beiseiteschieben. Jesus soll gerade in Zeiten, in denen der Glaube in meinem Umfeld immer weniger eine Rolle zu spielen scheint, im Mittelpunkt meines Lebens und Alltags stehen.