Es gibt Tage, an denen man sich am liebsten unter der Bettdecke verkriechen würde. Man hat resigniert, hat aufgegeben. Man will einfach nur sterben! Das mit dem Sterben wollen, meinen wir meistens nicht ernst, aber man ist so verzweifelt, so hoffnungs- und ratlos, dass man am liebsten aufgeben möchte.

Elia ging es genauso. Er hatte gerade mit Gottes Hilfe einen großen Sieg auf dem Berg Karmel errungen, aber jetzt war er auf der Flucht. Königin Isebel hatte Rache angekündigt und war wild entschlossen, Elia einen Kopf kürzer zu machen (1 Könige 19,2). Er rennt um sein Leben. 180 Kilometer weit weg nach Beerscheba, in den Schutz des Südreiches Juda. Er geht dann nochmals eine Tagesreise weiter in die Wüste hinein und setzt sich dort im Schatten eines Busches nieder. Er ist verzweifelt, weiß nicht mehr aus noch ein, und will nur noch sterben: Es ist genug, so nimm nun, Herr, meine Seele (19,4).

Eigentlich will er gar nicht sterben, sonst wäre er nicht geflüchtet und hätte nicht Schatten unter einem Busch gesucht. Aber er war am Ende. Wie würde Gott mit seinem Propheten umgehen? Wie würde er reagieren?

Und er legte sich hin und schlief unter dem Wacholder. Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss!

Die Bibel. (LU84)

Gott versorgt ihn mit Essen und Trinken (19,6). Das geschieht noch ein weiteres Mal (19,7). Erst danach soll sich Elia auf eine vierzigtägige Reise an den Berg Horeb machen, wo Gott dann zu ihm spricht und ihm eine neue Perspektive aufzeigt (19,8.15-18). Bevor Gott zu ihm redet, gibt er ihm Ruhe, Essen und Trinken. Er lässt ihn schlafen, weckt ihn auf und versorgt ihn mit Brot und Wasser. Er weiß, dass Elia körperlich ausgelaugt ist. 

Manchmal wollen wir so geistlich wirken, aber Gott handelt zuerst ganz natürlich. Gott hat uns auch mit einem Körper geschaffen, der versorgt werden muss. Gott weiß das und kümmert sich darum. Wir denken, wir bräuchten in unserer Niedergeschlagenheit und Verzweiflung eine neue geistliche Erkenntnis, aber Gott sagt zu mir: Schläfst du genug? Kümmerst du dich um Bewegung und ausgewogenes Essen? Erst dann kann ich reden. Erst dann kommt mein Wort auch bei dir an.