Kann ich anderen in wenigen Minuten und Sätzen erklären, warum ich an Jesus glaube? Kann ich diesen Lebensbericht auch an ein unterschiedliches Publikum anpassen? Und was ist eigentlich meine Absicht, wenn ich das anderen erzähle? Ich kann da eine Menge von Paulus lernen.

In der Apostelgeschichte sind zwei Lebensberichte des Paulus enthalten, wo er erzählt, wie er zum Glauben an Jesus gekommen ist. Einmal tut er das vor einem wütenden jüdischen Mob, der ihm an die Gurgel will (Apg 22,1-21), das andere Mal vor König Agrippa, dessen Schwester Berenike und dem Statthalter Festus (Apg 26,1-23). Je nach Publikum und Anlass passt Paulus seinen Lebensbericht an. Bei den Juden ergänzt er unter anderem die Begegnung mit Hananias, da er denkt, dass es für seine jüdische Zuhörerschaft wichtig ist (Apg 22,12-16).

Aber es geht immer um Jesus, die persönliche Begegnung mit ihm und die Entscheidung für ihn (Apg 22,6-8.16; 26,12-17). Es geht nicht um mich, sondern es geht um Jesus, deswegen nennt man den Lebensbericht auch Zeugnis. Vor Gericht gebe ich als Zeuge, Zeugnis von etwas, was ich gesehen oder gehört habe. Ich gebe anderen ein Zeugnis von Jesus und wie er mir begegnet ist und mich verändert hat.

Mein Wunsch ist es, dass sich auch der Zuhörer für ein Leben mit und für den Glauben an Jesus entscheidet. Bei König Agrippa ist dies Paulus fast gelungen.

Agrippa sagte zu Paulus: »Es fehlt nicht viel und du überzeugst mich noch, Christ zu werden!«

Die Bibel. (BB)

Es ist der große Wunsch des Paulus, dass Menschen zum Glauben an Jesus kommen. Dabei ist es ihm egal, welche Nationalität, welchen gesellschaftlichen Rang und welche Vorgeschichte die jeweiligen Personen haben. Agrippa II war zum Beispiel beim Volk sehr unbeliebt, weil er mit seiner Schwester Berenike zusammenlebte. Das Volk munkelte, dass zwischen den beiden mehr lief als nur eine Bruder- und Schwesterbeziehung. Obwohl er König war, war er deshalb bei den frommen Juden unbeliebt. Paulus hieß das ganz sicher nicht gut, aber das war ihm dennoch ein Anliegen, dass er zum Glauben an Jesus kommt, auch Berenike, Festus und die anderen, die ihm zuhörten (Apg 26,29). Bin ich bereit, anderen von meinem Glauben an Jesus zu erzählen (1 Petr 3,15)?