Unsere Gemeinden und christlichen Werke benötigen Menschen an der Spitze, die Christus zentriert leben und bereit sind, große Verantwortung zu übernehmen. Außerdem sollten sie viel Zeit mitbringen und einem biblischen Anforderungsprofil für einen Leiter (1 Tim 3,1-13; Tit 1,5-9) entsprechen. Das hört sich fast nach der Eier-legenden-Woll-Milch-Sau an. Jede Gemeinde kann sich glücklich schätzen, die so jemanden gefunden hat.
Im Gegenzug fordert Paulus aber jetzt die ganze Gemeinde dazu auf, sich nicht, nach dem Motto Endlich haben wir jemanden gefunden, auszuruhen und zurückzulehnen. Die Gemeinde hat eine Fürsorgepflicht für diejenigen, die eine solch wichtige Aufgabe ausführen.
Die Ältesten, die ihre Aufgabe als Gemeindeleiter gut erfüllen, verdienen doppelte Unterstützung. Das gilt besonders für diejenigen, die sich in Verkündigung und Lehre abmühen.
Die Bibel. (BB)
Jeder Leiter, der seine Aufgaben gut erfüllt, verdient doppelte Unterstützung, oder wie es andere Übersetzungen haben, doppelte Ehre (ELB) oder doppelte Anerkennung (ZB). Wie soll diese doppelte Unterstützung aussehen? Neben dem selbstverständlichen Danke, dem Anerkennen und Schätzen des Leiters, auch in Form von Fürbitte (Eph 6,18-20; Kol 4,3; 1 Thess 5,25; Hebr 13,18), spricht Paulus auch die finanzielle Unterstützung an. Er stützt sich da auf die Lehre des Alten Testaments (Deu 25,4) und auf die Worte Jesu (Lk 10,7): Denn die Schrift sagt: »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden«; und: »Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert«. (1 Tim 5,18). An anderer Stelle bezieht er sich, auf die Leviten und Priester, die von den vorgeschriebenen Abgaben anderer lebten, damit sie sich vollzeitlich auf den Dienst im Tempel konzentrieren konnten (1 Kor 9,13-14). Paulus selbst hat oft von diesem Recht kein Gebrauch gemacht (1 Kor 9,12; vgl. Apg 18,3-4).
Es gab sie auch damals schon, Menschen, die ihre ganze Arbeitskraft in den Dienst der Gemeinde gestellt haben. Wir nennen sie heute Hauptamtliche. Paulus ermahnt die Gemeinde, dass sie auch die Verantwortung hat, jeden in der Gemeinde zu unterstützen, egal ob das arme Witwen sind (1 Tim 5,3-6) oder die Hauptamtlichen.
Was wäre das für ein Armutszeugnis für die Gemeinde, wenn diejenigen, die einem normalen Beruf nachgehen und ein finanzielles Einkommen haben, die Bedürftigen in der Gemeinde verkommen ließen? Wer benötigt meine finanzielle Unterstützung in Gemeinde, christlichen Werken und Mission?