Wir haben oft ein total falsches Verständnis, was der Wahrheit entspricht und was nicht. Vor Jahren habe ich ein Paar getraut und bevor ich gegangen bin, habe ich mich von ihnen verabschiedet. Neben ihnen stand die Mutter der Braut, deshalb verabschiedete ich mich natürlich auch noch höflich von ihr. Was dann folgte, war für mich extrem peinlich. Ich fragte sie, ob das neben ihr der Opa der Braut sei. Sie antwortete: Nein, mein Mann! Ich sehnte mich nach einer Erdspalte, in der ich verschwinden konnte. Total falsches Verständnis.

Leider haben manche von uns auch ein falsches Verständnis, wenn wir über Gott nachdenken. Wir denken, dass Gott uns anklagen würden. Das ist aber falsch. Gott ist der Richter (Hebr 12,23), nicht der Ankläger.

Da hörte ich im Himmel eine laute Stimme. Sie rief: »Jetzt ist die Rettung da! Unser Gott hat seine Macht gezeigt, und seine Herrschaft hat begonnen. Er hat Christus Vollmacht verliehen. Der Ankläger unserer Brüder und Schwestern wurde hinabgestürzt. Tag und Nacht hat er sie vor unserem Gott angeklagt.

Die Bibel. (BB)

Der Ankläger wird in Offenbarung 12,9 benannt. Es ist der große Drache, die uralte Schlange, der Teufel oder auch Satan genannt. Er ist es, der uns ständig vor Gott angeklagt hatte. Was war die Anklage? Durch unsere Sünde können wir Menschen keine Beziehung und Gemeinschaft mit Gott haben. Das ist das Schlimmste, was uns Menschen passieren kann. Wir sind verloren, hilflos dem Tod, der ewigen Trennung von Gott, ausgesetzt.

Die Anklage ist gerechtfertigt, weil sie den Tatsachen entspricht. Tatsache ist aber auch, dass Jesus bereits die Strafe für unsere Sünde getragen hat. Der Tod und der Satan sind durch des Lammes Blut (Offb 12,11) besiegt. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet (Joh 3,18), sondern derjenige hat das ewige Leben (Joh 3,36).

Gott klagt uns nicht an. Er liebt uns. Er ist aber der gerechte Richter, daher musste er einen Weg finden, beides, seine Gerechtigkeit und Liebe, zu erfüllen. In Jesus, der den Tod nicht verdient hatte, weil er ohne Sünde war (Hebr 4,15), hat Gott beides gezeigt: Gerechtigkeit (Röm 3,25-26) und Liebe (Röm 5,8)! Gott will nicht richten, sondern retten (Joh 3,17). Er will ewiges Leben schenken (Joh 3,16).