Nicht nur der Firmenwelt ist ein Hauen und Stechen zu beobachten. Da wird versucht, den Konkurrenten durch eine Preisschlacht, einen Übernahmekampf oder durch Job-Hunter kleinzumachen oder gar auszustechen.

Dieses Phänomen begegnet mir auch immer wieder in der christlichen Welt. Meine Gemeinde ist besser oder Ich gehe nur in den Gottesdienst, wenn So-und-so predigt. Es entsteht eine Art Gemeinde- oder Personenkult! Das gab es übrigens schon immer.

Wer ist denn Apollos? Oder wer ist Paulus? Sie sind Diener des Herrn, durch die ihr zum Glauben gekommen seid. Und jeder dient dem Herrn mit den Gaben, die er bekommen hat.

Die Bibel. (BB)

In der Gemeinde in Korinth gab es ein Personenkult-Problem. Es gab Anhänger von Apollos, Paulus, sogar von Petrus (1 Kor 1,12). Da war es anscheinend wichtig, von wem man getauft wurde (1 Kor 1,13-15), auch die ausgeklügelte Rhetorik der einzelnen Prediger schien Einfluss auf den Heiligskeitsgrad einer Person gehabt zu haben (1 Kor 3,18-22).

Was lehrt Paulus? Es ist egal, wer predigt, sondern wer gepredigt wird (1 Kor 3,23). Es geht um Jesus. Er steht im Mittelpunkt, nicht Paulus, Apollos oder Petrus (1 Kor 1,13; 3,21-22). Natürlich gibt es Prediger, deren Predigtstil mir besser liegt, mich besser ansprecht und mich effektiver zum Nachdenken anregt. Aber wenn es dann zum Streit mit einem Nichtchristen ausartet (1 Kor 1,11; 3,3), dann steht nicht mehr Jesus im Mittelpunkt, sondern ein anderer. In der christlichen Welt müssten doch eigentlich alle Prediger, Gemeinden, Missionswerke und christlichen Organisationen denselben Chef haben. Wir müssten doch alle unter Jesus stehen (1 Kor 4,1).

Es entsteht dann kein Neid oder Groll auf die andere Gemeinde, wenn ein Jugendlicher in meiner Gemeinde zum Glauben gekommen ist, danach aber die Gemeinde gewechselt hat, weil es dort ein Angebot für seine Altersgruppe gibt. Ich traure dann auch nicht einem guten Mitarbeiter nach, der wegen des Studiums, der Ausbildung oder der Liebe wegen, meine Gemeinde verlässt. Nein, ich freue mich für die andere Gemeinde, die einen guten Mitarbeiter dazu gewonnen hat. Er wird jetzt dort seine Gaben, Fähigkeiten und Zeit einbringen.

Wir haben alle denselben Herrn. Wir dienen alle demselben Herrn. Mein Herr ist Jesus. Das zählt, und dass dieser Jesus richtig gelehrt, gepredigt und weitergegeben wird.