Gott ist ein Gott des Lebens. Alles, was den Tod nur andeutungsweise durchscheinen lässt, nennt er unrein. Egal, ob das der Samenerguss des Mannes (Lev 15,16) oder die Monatsblutung der Frau ist (Lev 15,19). Beim Samenerguss sind es hunderte Millionen von Spermien, die potenzielles Leben bedeuten. Das Blut, das bei der Monatsblutung austritt, ist Kennzeichen von abgestorbenem Gewebe. Obwohl beides, der Samenerguss und die Monatsblutung, unvermeidbar sind und als ein natürlicher Prozess des Lebens angesehen werden, gilt dies bei Gott als unrein. So heilig ist Gott. Der Mensch ist dagegen bei Gott unrein. Schon da wird klar, dass der Mensch aus sich heraus niemals zu Gott kommen kann.

Ihr sollt die Israeliten warnen, dass sie mir nicht zu nahekommen, wenn sie unrein sind. Sonst machen sie meine heilige Wohnung unrein, die in ihrer Mitte steht. Dann werden sie sterben.

Die Bibel. (BB)

Die Israeliten würden durch ihre Unreinheit Gott unheilig machen. Deshalb dürfen sie sich ihm nicht nahen. Es steht sogar auf diese Sünde die Todesstrafe! Wir sehen im ganzen Buch Levitikus die absolute und perfekte Reinheit Gottes. Nichts und niemand kann sich ihm einfach so nahen.

Wir sahen das schon bei Nadab und Abihu, die zwei Söhne Aarons. Sie waren für den Priesterdienst gesalbt und von Gott auserwählt worden (Ex 28,1). Trotzdem, oder gerade deshalb, mussten sie sterben, weil sie Gott ein Opfer brachten, das nicht seinen Vorschriften entsprach (Lev 10,1-2).

Wir sollten daher Gottes Heiligkeit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gottes Herrlichkeit ist ein verzehrendes Feuer (Ex 24,17). Auch im Neuen Testament wird gesagt: denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer (Hebr 12,29). Und trotzdem darf jeder Gläubige mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade hinzutreten (Hebr 4,16). Wir dürfen vor Gott treten mit aufrichtigem Herzen und voller Glaubensgewissheit. Denn unsere Herzen sind besprengt worden mit dem Blut von Jesus. So wurde unser Gewissen rein von der Schuld, die es belastet. Und unser Leib wurde in reinem Wasser gebadet (Hebr 10,22).

Durch Jesus ist das möglich, wir gelten als rein (1 Joh 1,7). Durch ihn haben wir Gemeinschaft mit Gott (Hebr 10,21-22) und ewiges Leben (Joh 3,36). Durch ihn dürfen wir den heiligen und reinen Gott sogar Papa (aramäisch: Abba) nennen.