Was sehe ich, wenn ich mich im Spiegel sehe? Jemand, der vor Energie nur so strotzt, und die ganze Welt umarmen und verändern möchte? Oder vielleicht jemanden, der an den ersten Falten erkennt, dass es so langsam körperlich bergab geht?

Als sich Abraham im Spiegel anschaute, sah er einen 99-jährigen Mann, der Runzeln im Gesicht hatte und wahrscheinlich schon die ersten grauen Haare. Und wenn er dann seine 89-jährige Frau Sara ansah, sah er wahrscheinlich ähnliche Alterserscheinungen. Es ging mit beiden körperlich bergab! Und was viel schlimmer war, sie hatten keinen Nachkommen, obwohl Gott ihm das 24 Jahre zuvor versprochen hatte. War es jetzt nicht vorbei mit Kinderkriegen? Sie waren definitiv nicht gerade im gebärfreudigsten Alter! Und dennoch heißt es von Abraham, er glaubte Gott

und war fest überzeugt: Was Gott versprochen hat, das kann er auch halten.

Die Bibel. (BB)

Was medizinisch unmöglich war, machte Gott möglich. Er schenkte den beiden Isaak, den erhofften und versprochenen Nachkommen. Aber Abraham glaubte trotz aller menschlichen Unzulänglichkeiten an Gottes Versprechen. Diesen Glauben hat Gott belohnt, es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet (Röm 4,22). Paulus greift diesen Glauben Abrahams auf, um aufzuzeigen, dass es nicht an Gott liegt, wenn jemand von ihm nicht gerecht gesprochen wird. Für Gott ist nichts unmöglich (vgl. Lk 1,37; 18,27). Er hat in Jesus möglich gemacht, was für uns als Menschen unmöglich ist, nämlich dass wir als unheilige Menschen zu ihm, dem heiligen Gott, kommen und Gemeinschaft mit ihm haben können.

Was geistlich unmöglich war, machte Gott möglich. Wir Menschen konnten nicht zu Gott kommen, aber Gott kam zu uns. Jesus wurde Mensch, um für das zu bezahlen, was jeder von uns eigentlich verdient hätte, den Tod, die ewige Trennung von Gott. Diese Rettung vom Tod, der ewigen Trennung von Gott, wird aber nur Wirklichkeit für einen Menschen, wenn er an dieses Wunder, dass Gott Mensch wurde, um für uns zu sterben, und wieder aufzuerstehen, um uns ewiges Leben zu schenken, glaubt. Erst durch diesen Glauben wird der Mensch gerettet. Und weil das Unmögliche durch Jesus möglich wurde, kann ich auch in den Spiegel schauen und ihm meine eigene Schwäche anbefehlen, denn ich darf glauben: Was Gott versprochen hat, das kann er auch halten.