Wer hat das schon gern, wenn ein anderer einem den Spiegel vorhält? Meistens ist diese Redewendung negativ gemeint.

Paulus macht das auch. Er bügelt uns alle nieder (Er schließt sich selbst mit ein).

Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.

Die Bibel. (LU84)

Das sitzt! Das tut zunächst mal weh. Das passt so gar nicht zu unserer heutigen Mentalität Du bist schon recht oder Jeder Mensch ist grundsätzlich gut. Die Bibel, Gott und Paulus sagen etwas ganz anderes. Wir sind allesamt Sünder (Röm 3,23) oder das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf (1 Mose 8,21) sind nur zwei Verse, in denen Gott uns den Spiegel vorhält. In Bezug auf ihn schafft es keiner, akzeptiert zu werden, keiner kann vor ihm als gerecht dastehen.

Das ist das Argument des Paulus am Anfang des Römerbriefs. Egal, ob jemand noch nie von Gott gehört hat, er hat keine Entschuldigung, da wir Gott in seiner Schöpfung wahrnehmen können (Röm 1,20). Und da sich Gott in der Schöpfung offenbart hat, ist jeder Mensch ihm gegenüber Rechenschaft schuldig (Röm 1,21-23). Egal, ob jemand moralisch und ethisch versucht, gut zu leben, weil er erkennt, dass eine Art moralisches Gesetz die Menschheit verbindet und eint, wird er es dennoch nicht einhalten können (Röm 2,11-16). Es ist aber auch egal, ob jemand jüdischer Abstammung ist und sich streng an das göttliche Gesetz zu halten versucht, auch er schafft es nicht, dies einzuhalten (Röm 2,17-23). Alle Menschen haben nach Gottes perfektem Maßstab versagt, sie sind alle abgewichen.

Was ist so schlimm da dran? Paulus geht später auf die Konsequenzen dieser Zielverfehlung, so die wörtliche Bedeutung des griechischen Wortes für Sünde, ein (Röm 6,23). Die Konsequenz ist der Tod, die ewig anhaltende Trennung von Gott. Das ist das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann. Einen klitzekleinen Vorgeschmack bekommen wir in dieser gottlosen Gesellschaft, die von Gott nichts wissen will, die Gott los geworden ist. Eine anschauliche Aufzählung gibt uns Paulus in Röm 1,29-32. Wenn ich das cool finde, dann brauche ich Gott nicht. Ich finde das aber nicht cool! So will ich nicht leben. Deshalb brauche ich Jesu stellvertretendes Sterben für meine Sünde. Ich will in Gemeinschaft mit Gott leben.