In einer Familie ist es immer problematisch, wenn eines der Kinder offensichtlich als Lieblingskind behandelt wird. Streit und Probleme sind dann vorprogrammiert.
Wir erleben das in Jakobs Familie. Es gab massive Probleme in der Beziehung zwischen den Brüdern zu Josef (Gen 37,18). Der Grund war, dass Jakob ihn bevorzugte und ihm einen bunt gestreiften Mantel schenkte (Gen 37,3). Gott fand das nicht gut. Später im Gesetz regelte er es dann, dass Lieblingssöhne, was das Erstgeburtsrecht angeht, nicht bevorzugt werden dürfen.
Wenn dann der Mann das Erbe verteilt, darf er das Kind der geliebten Frau nicht bevorzugen. Er darf diesen Sohn nicht als Erstgeborenen behandeln. Der Sohn der ungeliebten Frau ist der Erstgeborene und bleibt das auch!
Die Bibel. (BB)
Nicht der Lieblingssohn, sondern der Erstgeborene besaß das Recht, das doppelte Erbe zu empfangen (Dtn 21,17). Er war derjenige, der die Familie und deren Namen in Zukunft repräsentieren und dessen Bestand sichern sollte.
In Jakobs Fall war der Erstgeborene Ruben (Gen 29,32). Er verlor sein Erstgeburtsrecht aber, weil er mit Bilha, der Nebenfrau des Jakobs geschlafen hatte (Gen 35,22; 49,3-4). Das Erstgeburtsrecht wurde an den nächsten weitergeleitet. Simeon, der zweite Sohn, und Levi, der dritte, verloren es aber auch, weil sie ungerecht gehandelt hatte und deswegen Blut an seinen Händen klebte (Gen 34,25; 49,5-7). Deswegen bekam Juda das Erstgeburtsrecht: Juda, du bist’s! (Gen 49,8). Aber von Jakobs Lieblingssohn Josef ist nicht die Rede. Er bekommt erst als elfter Sohn sein Erbe zugesprochen (Gen 49,22-26). Jakob hatte also schon eingehalten, was Gott später zum Gesetz macht.
Wir sollten das beachten, wenn wir an unsere Beziehung zu Jesus denken. Er bevorzugt niemanden. Er hat keine Lieblinge. Ganz im Gegenteil, wenn wir an Jesus glauben, sind wir alle seine Lieblingssöhne und Lieblingstöchter. Er ist so weit für dich und mich gegangen, dass er sogar sein Leben für uns aufgegeben hat. So sehr hat er dich und mich geliebt (Joh 3,16; Röm 5,8). Wir müssen hier aber einer falschen Meinung entgegentreten. Wir sind nicht alle Söhne und Töchter Gottes, sondern nur wer an Jesus glaubt (Joh 1,12). Es ist richtig, Gott liebt alle Menschen, aber Kind Gottes bin ich nur, wenn ich an Jesus glaube. Aber dann ist jeder Gläubige auch Lieblingskind!
