Ist Krankheit im Leben eines Menschen die Folge einer bestimmten Sünde? Das ist eine spannende Frage und wird unter Christen immer wieder heiß diskutiert. Die Bibel gibt uns darauf eine Antwort. Jesus selbst antwortet den Jüngern auf ihre Frage:

Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?

Die Bibel. (LU84)

Irgendeine Sünde muss doch die Ursache sein, seine eigene oder die der Eltern. Alle sind auf Jesu Antwort gespannt. Du auch? Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm (9,3). Jesus meint nicht, dass der Blinde oder seine Eltern niemals gesündigt hätten, aber er sagt deutlich, dass die Ursache für seine Blindheit nicht irgendeine Sünde ist. Ja, Jesus heilt ihn später (9,6-7). Das ist großartig, aber er heilt ihn, damit die Werke Gottes offenbar werden sollen. Das heißt auch, dass die Blindheit die Werke Gottes offenbar machen sollten, denn wenn er nicht blind gewesen wäre, wäre keine Heilung notwendig gewesen. Wenn keine Heilung stattgefunden hätte, hätten die Werke Gottes nicht sichtbar werden können. Das bedeutet, dass auch meine Krankheit die Größe Gottes offenbar machen soll, egal ob er sie heilt, wie in diesem Falle, oder nicht, wie im Falle von Paulus (2 Kor 12,9). 

Klar sind manche Krankheiten die Konsequenz einer bestimmten Sünde (4 Mose 21,1-6; Apg 5,1-10), aber wir können und sollen im Umkehrschluss nicht urteilen, ob die Krankheit eines Menschen immer eine Folge einer bestimmten Sünde ist. Anstatt nach der Ursache zu fragen, sollten wir uns lieber selbst fragen, wie durch meine eigene Erkrankung Gott verherrlicht wird, die Werke Gottes offenbar werden

Wie gehe ich mit Jesus um? Bekommt er die Anbetung, die er als Gott verdient? Behandle ich ihn wie Gott oder wie einen alten Freund? Hat er als Gott das Sagen in meinem Leben?

Da ist der an Hirntumor erkrankte Vater, der seine Zuversicht in Jesus findet und das auch nach außen ausstrahlt. Oder ich kenne eine Mutter mit Brutkrebs, die ihre Kraft, Zuversicht und Freude in Jesus findet. Vielleicht kämpfe ich mit einer Krankheit. Die Frage ist, ob sich Jesus gerade in meiner Schwachheit verherrlichen darf.