Nicht immer ist wie bei der Pfingstpredigt des Petrus mit einer positiven Reaktion zu rechnen. Dort heißt es: Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz (Apg 2,37) und etwa dreitausend Menschen bekehrten sich an diesem Tag (Apg 2,41). Manchmal muss man auch mit einer negativen Reaktion rechnen, wie nach der Verteidigungsrede des Stephanus.

Als sie das hörten, ging’s ihnen durchs Herz und sie knirschten mit den Zähnen über ihn.

Die Bibel. (LU84)

Es wurden ihre Herzen durchbohrt (REB), es ging ihnen wie ein Stich durchs Herz (Menge), aber die Oberen der Juden reagierten nicht mit Annahme, sondern Ablehnung des Evangeliums. Sie steinigten Stephanus. Beide Male wurde die Botschaft von Jesus verkündigt, beide Male wurden die Zuhörer des Mordes an Jesus angeklagt (Apg 2,23; 7,52), beide Male ging’s ihnen durchs Herz, und doch waren die Reaktionen so unterschiedlich.

Das sollte uns nicht überraschen. Im Alten Testament war es schon so. Manche Menschen haben auf die Propheten gehört und sich bekehrt (1 Kön 18,37-39), andere wiederum haben die Propheten verfolgt und umgebracht (1 Kön 19,2; Apg 7,52). Im Neuen Testament begegnet uns das. Auch Jesus sagt dies (Joh 15,20; 16,2; 17,20). Und wir erleben es heute. Auch wenn sich weltweit viele Menschen zu Jesus bekehren, vor allem in islamischen Ländern, so gibt es laut Open Doors auch 360 Millionen Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Die Annahme und die Ablehnung des Evangeliums sind zwei Seiten einer Medaille. Sie gehören zusammen.

Diese Ablehnung kann sich dabei sehr unterschiedlich zeigen. Bei uns im Westen ist diese Ablehnung oft mit Desinteresse des Einzelnen verbunden. Vom höflichen Nein, danke bis zum geringschätzenden Das ist doch alles ein Märchen, an das, was ihr da glaubt reicht das Spektrum. In anderen Ländern geht die Ablehnung so weit, dass die Menschen nicht nur Jesus ablehnen, sondern auch dessen Nachfolger, die Christen. Sie knirschen mit den Zähnen, und unternehmen alles, um sie zu verfolgen und umzubringen.

Die Bibel ermutigt uns. Zum einen berichtet sie eben von negativen Reaktionen. Sie verschönt nichts. Zum anderen berichtet sie aber auch von Vorbildern wie Stephanus, die ihr Christsein trotz Verfolgung bis zum Ende fröhlich gelebt haben, dass Jesus im Leiden dabei ist und uns durch trägt bis zur Herrlichkeit.